Zwischen Maus und spannenden Experimenten

„Odysseum“ in Köln

Im „Odysseum“ in Köln können Kinder experimentieren, ausprobieren, sich bewegen – und viel Spaß haben. Dabei geht die Reise bis in die Dinosauerierzeit und beleuchtet Phänomene rund um die Erde und den Menschen. Und auch die "Sendung mit der Maus" spielt eine große Rolle.

Köln

, 04.02.2017, 06:32 Uhr / Lesedauer: 4 min
Wie der Blitz entsteht, erfahren die Besucher an dieser Station im "Odysseum" in Köln.

Wie der Blitz entsteht, erfahren die Besucher an dieser Station im "Odysseum" in Köln.

Die „Warum-Frage“ treibt die meisten Kinder um und die Eltern oft in den Wahnsinn. Im Abenteuermuseum „Odysseum“ in Köln werden ganz viele dieser Frage beantwortet – manche sogar, bevor die Kinder sie überhaupt gestellt haben. Wie entstehen Wolken? Was ist der Treibhauseffekt? Wie sieht das Morsealphabet aus?

Seit 2009 steht die bundesweite Hauptzentrale der Neugier-Austob-Station im Kölner Stadtteil Kalk. Das Abenteuermuseum „Odysseum“ ist der perfekte Ort für einen abwechslungsreichen Tag, der alle ein bisschen schlauer macht – nicht nur die Kinder. Seinen Namen hat das „Odysseum“ schon bewusst ausgesucht. Seit vor etwa 13,8 Milliarden Jahren ein gewaltiger Rrrrums erklang und dieser Urknall das Universum und seine Galaxien erschaffen hat, befindet sich alles darin auf einer Reise – einer Irrfahrt vielleicht nicht unbedingt, aber ganz sicher auf einer Tour mit ungewissem Ausgang.

In dunkle Löcher greifen

Die Ausstellung beginnt ziemlich lange vor unserer Zeit. Die größte und stattlichste Attraktion hört auf den Namen Trexy und ist ein in Originalgröße nachgebauter Tyrannosaurus Rex, der auch noch ganz imposant sein Maul aufreißen und sich hin- und herbewegen kann. Schon beeindruckend, was die Natur vor 80 Millionen Jahren alles so hingekriegt hat.

Trexy ist der Star der ersten Themenwelt des Abenteuermuseums. „Leben“ steht als Oberthema über all den Wissens- und Forschungsstationen, die hier installiert sind. Wer mag, kann seine Tastsinne schärfen und in dunkle Löcher greifen, die in eine Wand eingelassen sind. Und er kann sich auch ein bisschen bauchpinseln lassen. Auf einer Quizwand wird die Frage gestellt, mit welchen Lebewesen der Mensch wohl die größte genetische Übereinstimmung teilt. Ein Prozent sind es vom Schimpansen. Übrigens, der Unterschied zu einem Genie wie Albert Einstein beträgt nur 0,1 Prozent. Wie auch von allen anderen Menschen. 

Rasanter Ritt

Die zweite Themenwelt hört auf den Namen „Erde“ und nimmt den Besucher mit auf eine Reise in die unendlichen Weiten des Weltalls. In der Dunkelheit der Halle sind nicht nur Gucker, sondern auch Anpacker und Mitmacher gefragt. An vollen Tagen sind Warteschlangen vor dem Astronautentrainer fast unvermeidbar. Wer die Mühe auf sich nimmt, wird jedoch mit einem rasanten Ritt um die eigene Achse belohnt. Näher kommt man garantiert so schnell nicht wieder an die Schwerelosigkeit heran.

Gleich nebenan ist das „Landminenfeld“. Kindern wird erklärt, was Landminen sind und wie wichtig es in solchen Gebieten ist, seine Umgebung zu scannen. Außen ist ein Feld mit vielen Quadraten aufgemalt. Die weißen sind begehbar, die blauen sollten Spaziergänger tunlichst meiden. Sie stehen symbolisch für eine Landmine. Jetzt sollte man sich einen Weg von weiß zu weiß raussuchen – und vor allen Dingen merken. Mit diesen Quadraten im Kopf geht es in den dunklen Gang. Die Flächen sind auszumachen, aber nicht die Farbe. Wenn das Gedächtnis versagt und der Fuß das falsche Quadrat berührt, kommt ein Signal. Ein unschönes Geräusch und Gefühl.

Einen Tsunami ins Rollen bringen

An vielen weiteren Stationen wird deutlich, dass es aber gar nicht immer einen gigantischen Apparat benötigt, um echte Verblüffung zu erzeugen. In der „Erde“-Halle sind zum Beispiel zwei Parabolspiegel installiert, die in einem Abstand von zehn Metern aufeinander gerichtet sind. Flüstert man nun in einen Schlauch, der an Spiegel Nummer eins angebracht ist, kann der Forscherkollege aus dem Schlauch am zweiten Spiegel alles hören. Nicht nur das alte Spitzohr aus der Star-Trek-Reihe würde hier sagen: Faszinierend.

. . . .      . –        . – ..      . – ..      – – – Wer es nicht erahnen kann: Dieses Zeichenwirrwarr steht für „Hallo“. Zumindest im Morsealphabet. Das können sich die Kinder an zwei Geräten zumorsen. Wenn die Erde durchleuchtet ist, kann es in den Nachbarraum gehen. Den „starken Vier“ ist ebenfalls eine Mitmach-Ausstellung gewidmet. Die Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft regen zu zahlreichen Experimenten an. Und die haben es wirklich in sich. Wer kann schon von sich behaupten, einen Tsunami ins Rollen zu bringen? Wer schafft es, wunderschöne Wolkenringe in die Lüfte steigen zu lassen oder Wirbelstürme zu erschaffen? Eigene Vulkanausbrüche und Erdbeben sind ebenfalls ein Kinderspiel.

Spaß mit der Maus

Bietet das „Odysseum“ schon für sich genommen jede Menge Forscherspaß, hat es seit 2013 mit dem „Museum mit der Maus“ ein zusätzliches Highlight erhalten. In diesem rund 800 Quadratmeter großen Teilbereich werden die spannendsten Lach- und Sachgeschichten lebendig. Anschaulicher kann man Kindern und Erwachsenen kaum präsentieren, wie ein Dynamo funktioniert und auf welche Weise ein Stromkreislauf konstruiert werden muss. Und wer unbedingt einmal wissen wollte, wie sich eine Astronauten-Toilette von ihrem irdischen Pendant unterscheidet, bekommt hier alle Antworten auf seine Fragen.

Herzstück des „Maus“-Museums ist jedoch zweifelsohne die große Zeichen- und Trickfilmstation. An einem beleuchteten Tisch können die Kinder ihre eigenen Mäuse und Elefanten zeichnen. Nebenan lassen sich mit Mausfiguren eigene Trickfilme drehen. Dazu wird zuerst ein kleines Drehbuch geschrieben und anschließend jede einzelne Szene mit einer Kamera fotografiert. Spielt man die einzelnen Fotos dann als Film ab, ist so mancher sicherlich versucht, sich schon mal den Termin der nächsten Oscar-Verleihung im Kalender zu notieren. Erst recht, wenn er seine Rohfassung an der Bearbeitungsstation noch verfeinert hat.

Für ganz Mutige, geht es aufs Dach

Das „Maus“-Museum ist übrigens dermaßen vollgestopft mit Erlebnisstätten, dass ganz Wagemutige sogar bis unters Dach ausweichen können. Im Klettergarten können sie ihre Geschicklichkeit beim Balancieren unter Beweis stellen. Und ganz ehrlich: Nur ein kurzer Blick genügt, um zu erkennen, dass hier die Kinder allen Erwachsenen völlig problemlos den Rang ablaufen. Wer nach dem Klettergarten noch immer nicht genug hat, kann sich auch im Außenbereich des Museums weiter bewegen.

Es ist vor allem diese Mischung, die das Abenteuerland so besonders macht: Kopf und Körper dürfen sich hier austoben. Bildung und Bewegung ergänzt sich wunderbar. Und damit schaffen auch Familien, die Kleine und Große dabei haben, dass alle bei diesem Ausflug ihren Spaß hatten.

Odysseum 
Corintostraße 1, 51103 Köln,
Tel.: (0221) 69068111
Öffnungszeiten: Di bis Fr: 9 bis 18 Uhr, Sa & So: 10 bis 19 Uhr.
Preise: Erwachsene 16 Euro, Kinder (4 bis 17 Jahren) 8 Euro, Familienkarte (2 Erwachsene, 2 Kinder) 44 Euro. Web: www.odysseum.de