Ein wenig Sorgen macht sich Ahmid Yahyaoui schon vor diesem Montag (27. Mai). An jenem Tag wird das Gebäude an der Heinrich-Jasper-Straße 1 zwangsversteigert, in dem Yahyaoui einen Kiosk samt Pizza-Lieferdienst betreibt. Er habe zwar einen gültigen Mietvertrag, hatte er im März gesagt, als der Zwangsversteigerungstermin bekannt wurde. Aber wenn der neue Besitzer den Kiosk in Eigenregie übernimmt, könnte der ihn kündigen.
Dieselben Sorgen haben vermutlich einige Bewohner des sechsstöckigen Hauses, das direkt hinter Yahyaouis Kiosk steht. Denn auch diese Immobilie taucht bei den Zwangsversteigerungsterminen des Amtsgerichtes Kamen auf. Allerdings nicht das gesamte Haus.
Insgesamt neun Eigentumswohnungen werden zur Zwangsversteigerung aufgerufen. Ausweislich der Briefkästen bzw. der Klingelschilder gibt es in dem Gebäude 24 Wohnungen, die offenkundig unterschiedliche Eigentümer haben. Die neun, um die es geht – diesen Schluss lässt die Zwangsversteigerung zu – gehören ein und derselben Person oder Gesellschaft, die offenkundig in finanzielle Schieflage geraten ist.
Versteigerungstermine an mehreren Tagen
Die Versteigerung erstreckt sich über mehrere Tage und zieht sich bis in den Juni: Am 27. Mai um 9 Uhr kommt zunächst der Kiosk und um 11 Uhr die erste Eigentumswohnung unter den Hammer. Weiter geht es am 3. Juni um 8, 9.30 und 11 Uhr mit drei weiteren Wohnungen. Zudem gibt es Versteigerungstermine für Wohnungen am 19. und 17. Juni jeweils um 9 und um 11 Uhr und schließlich am 24. Juni um 9 Uhr.

Eine der Wohnungen hat eins bis zwei Zimmer, bei den anderen anderen handelt es sich um 3 bis 4 Zimmerwohnungen. Der Verkehrswert der Immobilien liegt zwischen 49.000 und 81.000 Euro.
Für die Mieter gilt grundsätzlich das gleiche wie für Yahyaouis‘ Kiosk: Der Mietvertrag behält auch nach einer Zwangsversteigerung seine Gültigkeit, kann aber bei Eigenbedarf gekündigt werden. Wobei für Wohnimmobilien andere, im Zweifelsfall strengere Regeln gelten als für geschäftlich genutzte.
Falls es bei dem ersten Versteigerungstermin am 27. Mai Interessenten für den Kiosk an der Heinrich-Jasper-Straße gibt, müssen die vermutlich deutlich weniger Geld in die Hand nehmen als diejenigen, die eine der Wohnungen ersteigern wollen: Den Verkehrswert beziffert der Gutachter des Gerichtes auf 19.000 Euro.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text erschien zum ersten Mal am 20. März. Wir haben ihn aktualisiert.