Nach einer Kollision zweier Güterzüge sowie dem folgenden Austritt von hochexplosivem Propangas bei Leiferde (Landkreis Gifhorn in Niedersachsen) sind zwei Teams der Werkfeuerwehr des Chemieparks Marl unterwegs zur Unfallstelle.
Das teilt der Chemiepark via Twitter mit. Unternehmenssprecherin Alexandra Boy bestätigt, dass zwei Teams der Werkfeuerwehr des Chemieparks Marl unterwegs zur Unfallstelle sind. Sie unterstützen die Feuerwehren vor Ort im Rahmen des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystems der Chemischen Industrie (TUIS).
Auch Feuerwehren der BASF und der Currenta sind im Einsatz.
Die Teams haben Fahrzeuge und Gerät mit dabei und werden sich um das Sichern der leckgeschlagenen und noch dichten Kesselwagen mit Flüssiggas kümmern. Das erste Team aus Marl wird voraussichtlich am Freitag bis 14 Uhr vor Ort eintreffen und dann unmittelbar mit den Arbeiten beginnen. Laut Unternehmenssprecherin Alexandra Boy werden sich die Arbeiten voraussichtlich bis in die nächste Woche hinziehen.

Aufwendige Bergung mit schwerem Gerät im Wald
Der NDR meldet: Solange noch explosives Propangas aus den beschädigten Tankwagen entweiche, könne die Unfallstelle nicht geräumt werden, hieß es von der Bundespolizei. „Jeder Funke könnte eine Katastrophe auslösen.“ Wie es weiter geht, wollen Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehren mit Experten der Bahn und der Werkfeuerwehr am Vormittag besprechen.
Die Bundespolizei erwartete schwierige Aufräumarbeiten. Die Züge müssten geborgen, die Oberleitung repariert werden - und unklar sei zudem noch, ob die Schienen und der Untergrund betroffen sind, sagte ein Sprecher. Auch wenn kein Gas mehr aus den Tankwagen entweiche, werden sich die Bergungsarbeiten schwierig gestalten. Für schweres Gerät - also etwa Kräne - müsse man zunächst einen befestigten Untergrund schaffen. Der Unfallort liegt mitten im Wald.
Die beiden Güterzüge waren in der Nacht zu Donnerstag gegen 3.30 Uhr zwischen den Orten Leiferde und Dalldorf kollidiert. Ein Güterzug habe an einem Haltesignal gestoppt, dann sei ein nachfolgender Güterzug aus bisher ungeklärter Ursache aufgefahren, so die Feuerwehr. Infolge der Kollision wurde die Lok stark beschädigt und aus den Gleisen gehoben. Der 45 Jahre alte Lokführer des auffahrenden Zuges wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, wie die Bundespolizei mitteilte. Der andere Lokführer wurde leicht verletzt.
Ausströmendes Gas ist hochexplosiv
Den Angaben zufolge waren die 25 Kesselwagen des aufgefahrenen Güterzuges mit Propangas gefüllt. Zwei Kesselwagen kippten bei der Kollision um, zwei weitere entgleisten. An zweien entstanden Lecks, aus denen Gas entweicht. Bei dem Unglück wurden zudem mehrere Hundert Meter Oberleitung heruntergerissen. Der Strom wurde abgestellt, der Unfallort im Umkreis von einem Kilometer abgesperrt.
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