Zu Weihnachten legen Eltern gerne Kinderbücher unter den Baum
Geschenk-Tipps
Laut einer aktuellen Studie der Stiftung Lesen legen 71 Prozent der Eltern viel Wert auf „eine gute Lesefähigkeit“ ihrer Kinder. Hier sind vier Neuerscheinungen, die es zu lesen lohnt.

Eltern ist die Lesefähigkeit ihrer Kinder sehr wichtig. Daher gehören für viele von ihnen Bücher immer noch zu den wichtigsten Weihnachts-Geschenken. Foto: dpa
Ingo Siegners „kleiner Drache Kokosnuss“ ist ein gern gesehener Gast in den Kinderzimmern. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass er sich mit seinem neuen Abenteuer „Weihnachten auf der Dracheninsel“ auch als fröhlicher und herzerwärmender Begleiter für die besinnlichen Tage einschleicht.

In dem neuen Abenteuer des kleine Drache Kokosnuss von Ingo Siegner feiert der Feuerspeier mit seinen Freunden und seiner Familie das schönste Weihnachtsfest aller Zeiten. Foto CBJ
Die Drachen sind im Weihnachts-Wahn. Alle müssen mit anpacken, damit das Fest gelingt. Kokosnuss und seine Freunde sind für die Auswahl des Baumes zuständig. Aber an jedem Baum gibt es was zu mäkeln. Als sie endlich das perfekte Exemplar gefunden haben und die Axt schwingen, kommt Gepiepe aus den Ästen. Die Tanne ist bewohnt. Typisch Kokosnuss: Er findet einen Ausweg, damit alle glücklich sind – und es wird das schönste Weihnachtsfest, das die Dracheninsel je gesehen hat.
Ingo Siegner: Der kleine Drache Kokosnuss – Weihnachten auf der Dracheninsel, ab 4 Jahren, CBJ, 12.99 Euro
Monster unter dem Bett. Versagen bei der Mathe-Arbeit. Spinnen, die über das Gesicht krabbeln. Ängste gibt es viele. Was bislang aber weitgehend unbekannt ist: Schuld daran sind Angstbazillen. Sie sind für Sterbliche unsichtbar und denken sich „Murks aus, den kein Mensch überprüfen kann“, so erklärt es Angstbazille Nummer eins.

Angst kennt jeder. Gabi Deeg hat in „Zilli“ eine sehr schlüssige Erklärung gefunden, warum Kinder Angst haben. Foto: Fabulus Verlag
Erst wenn die Bazillen ihre Schule als Meister des Schauderns verlassen, dürfen sie raus zu den Menschen. Aber die arme Bazille Nummer 100774 kann sich einfach nichts Fieses ausdenken. Als sie sich dann auch noch mit dem Mädchen Mina anfreundet und von ihr liebevoll Zilli genannt wird, will sie erst recht nicht mehr angsteinflößend sein.
In „Zilli“ hat Gabi Deeg einen schlüssigen und witzigen Weg gefunden, Angst zu erklären, sich ihr zu stellen und mit ihr umzugehen. Ein absolut gewinnbringendes Buch.
Gabi Deeg: Zilli: Faustdick hinter den Zotteln, ab 8 Jahren, Fabulus-Verlag, 14 Euro
Dieses Buch ist nichts für zarte Gemüter. David Walliams hat sich mit seinem Humor eine treue Fangemeinde erschrieben. In „Zombie-Zahnarzt“ können die Kinder aber nicht nur lachen. „Du wirst vor Schreck mit den Zähnen klappern. Und Dir vor Lachen den Kiefer verrenken“, verspricht der Autor. Und er hält Wort. Was er vergisst, zu erwähnen: Es dürfte auch die eine oder andere Träne fließen.

David Walliams lässt mit seinem „Zombi-Zahnarzt“ die Kinder alle Gemütsverfassungen durchleben. Zeichnung: Toni Ross
Denn Alfi hat nicht gerade das Glückslos gezogen. Er lebt mit seinem Vater alleine, der im Rollstuhl sitzt. Seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben. Deshalb muss sich Alfi um alles kümmern. Und so fallen die Zahnarztbesuche gerne unter den Tisch – was Alfis Zähnen nicht besonders bekommt. Die neue Zahnärztin ist auch nicht gerade eine Sympathieträgerin. Und spätestens seit sie Alfi alle Zähne zieht und die Kinder unter ihre Kopfkissen von der Zahnfee nicht schöne, sondern richtig eklige Dinge gelegt bekommen, ist klar: Hier stimmt was nicht.
Bei der Geschichte von David Walliams durchlaufen die Kinder wirklich alle Gefühlsregungen: von richtig traurig, über ganz schön gruselig bis echt rührend und sehr lustig.
David Walliams: Zombie-Zahnarzt, ab 10 Jahren, Rotfuchs Verlag, 14.99 Euro.
Ned ist ein komischer Kauz. Er ist neu in der Klasse. Verliert nicht zu viele Worte. Und lebt mit seiner Oma und zwei Pferden ziemlich abgelegen in einem Wohnwagen. Genau diese Mischung zieht Minty magisch an, die gerade mächtig Ärger am Hals hat: Ihr Papa zieht aus und bei seiner neuen Freundin ein. Bei ihrer Flucht vor der Realität strandet Minty ausgerechnet in der Nähe von Ned. Ihre Leidenschaft für Pferde verbindet die beiden. Es kommt, wie es kommen muss: Sie verlieben sich.

Pferde und Liebe passen immer gut zusammen. Sarah Moore Fitzgerald kombiniert beides in „All die verborgenen Dinge“ ganz unkitschig. Foto: dpa
Sarah Moore Fitzgerald hat in „All die verborgenen Dinge“ verbunden, was schon ewig viele vor ihr getan haben: eine Liebesgeschichte mit Pferden – oder umgekehrt. Aber bei ihr hat es nichts Plumpes oder Abgedroschenes. Es ist eine poetische Geschichte von Freundschaft, Liebe, Mut und Stärke.