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Zimmer frei: Wie baut man ein Insektenhotel?
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Insekten suchen ein Zuhause. Wer Biene und Co. bei der Wohnungssuche unter die Flügel greifen möchte, kann ihnen eine gemütliche Unterkunft basteln. Aber: Wie baut man ein Insektenhotel?
Die Suche nach „Zwei Zimmer, Küche, Bad“ wird nicht nur für menschliche Erdenbürger immer schwieriger. Auch nützliche Insekten wie Bienen, Schmetterlinge oder Marienkäfer spüren die Wohnungsnot. Dabei sind die kleinen Luftakrobaten fürs Überwintern und zum Nisten auf eine behagliche Bleibe angewiesen.
Wenn man sich einmal vor Augen führt, wie wichtig Insekten für uns Menschen sind, müsste eigentlich jeder, der einen Garten sein Eigen nennen kann, nach vorn preschen und laut rufen: „Ihr könnt bei mir wohnen!“ Doch wie baut man ein Insektenhotel? Und welche Materialien werden dafür benötigt?
Wie baut man ein Insektenhotel? Diese Materialien werden benötigt
Gut, fertige Nisthilfen für Insekten gibt es in Baumärkten fertig zu kaufen. Doch leider sind diese oft eher dekorativ als artgerecht - und das führt letztlich zum Leerstand der Immobilie.
Heißt im Klartext: Selbst Hand anlegen. Und das wird für den Bau eines Insektenhotels benötigt:
- eine alte Holzschublade
- Bambusstangen (ca. 80 cm lang)
- ein Backstein und kleine Tontöpfchen
- Holzwolle, Tannen- und Kiefernzapfen, Birkenscheit oder anderes Rundholz, Holzbretter
- Holzleim, Schrauben, Drahtgeflecht
So wird’s gemacht: Insektenhotel selber bauen
Hat man alle Bestandteile der Insektenbleibe zusammen, kann’s auch schon losgehen: Zuerst wird der Bambus mit einer Gartenschere so zurechtgeschnitten, dass er genau in die Tiefe der Schublade passt. Mit einem Holzbohrer werden dann kleine Löcher in den Birkenscheit gebohrt. Die Löcher sollten einen Durchmesser zwischen drei und sechs Millimetern haben.

Beim Bau eines Insektenhotels ist Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt. © encierro/Adobe Stock
Dann kann die Aufteilung vorgenommen werden: Einfach die einzelnen Bestandteile in der Schublade platzieren, dabei darauf achten, dass die schweren Elemente unten platziert werden sollten, beispielsweise der Backstein, dessen Löcher auf der Rückseite im Optimalfall noch mit Lehm verdichtet werden.
Richtfest feiern im Insektenhotel
Ist die Aufteilung gelungen, werden die Holzbretter auf die passende Länge gesägt und mit Holzleim auf dem Boden der Schublade befestigt und von der anderen Seite mit Schrauben verbohrt, um im Inneren des Insektenhotels eigene Abteilungen zu schaffen.

So kann es aussehen: Ein Insektenhotel besteht aus unterschiedlichen Materialien, in denen sich die Bewohner besonders wohlfühlen. © diesirae/Adobe Stock
Die Abteilungen befüllt man dann mit Bambus, Kiefern- und Tannenzapfen, dem Birkenscheit - wie eine Säule - sowie dem Backstein (Löcher nach vorn). In die Zwischenräume kommt die Holzwolle, alle Bestandteile, die dann noch zu lose sind, können mit Drahtgeflecht gesichert werden. Um das Insektenhotel vor Regen zu schützen, ist es hilfreich, auf dem „Dach“, also einem Brett, das noch übrig ist und welches dann angewinkelt verschraubt wird, noch Teerpappe anzubringen.
Der richtige Ort für ein Insektenhotel im Garten
Der ideale Ort für das Insektenhotel im Garten ist sonnig, aber auch windgeschützt - so mögen es Larven am liebsten. Die Nisthilfe lässt sich grundsätzlich aufhängen, muss jedoch mindestens einen Meter über dem Boden angebracht werden, denn das kann Kinderhände und Haustierpfoten fernhalten.
Wichtig: Einmal platziert, wird der Standort des Insektenhotels nicht mehr verändert - nicht einmal im Winter. Selbst davor gepflanzte Sträucher, beispielsweise als zusätzlicher Kälteschutz, sind überflüssig und schlimmstenfalls behindern sie die Insekten in ihrer Anflugschneise. Die Hotelbewohner sind von Natur aus bereits bestens für die vierte Jahreszeit gewappnet.