Die Zeckensaison in NRW beginnt. Der milde Winter und die steigenden Temperaturen könnten dafür sorgen, dass die Zeckenpopulation in diesem Jahr noch größer wird. Wie der WDR berichtet, befürchten Experten vor allem auch im Ruhrgebiet und am Niederrhein einen starken Anstieg der Zeckenpopulation. Dadurch würde auch die Gefahr der Übertragung von Krankheiten steigen. Deshalb ist bei Spaziergängen in der Natur durch Wald und Wiesen, aber auch in Parks und im eigenen Garten besondere Vorsicht geboten.
Durch einen Zeckenstich können verschiedene Krankheiten übertragen werden, wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch FSME-Viren verursacht wird. Zu den bekanntesten FSME-Symptomen gehört die Hirnhautentzündung, aber auch Fieber, Kopfschmerzen oder Darmprobleme können auf eine FSME-Infektion hindeuten. Experten zufolge gibt es auch zunehmend Fälle mit einer völlig untypischen Symptomatik.
Zecken können in Deutschland aber auch andere Infektionskrankheiten verursachen, wie Borreliose, eine Bakterieninfektion, die in erster Linie durch die Borrelia burgdorferi verursacht wird. Laut RKI werden etwa 3 Prozent der 3- bis 6-Jährigen und 7 Prozent der 14- bis 17-Jährigen mindestens einmal von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen.
Wann sind Zecken in NRW aktiv?
Zecken sind grundsätzlich ab einer Temperatur von etwa 8 Grad aktiv. Abhängig von der Art und dem Stadium kann man Zecken aber auch das ganze Jahr über finden. Die größte Aktivität findet sich jedoch im Frühling und Herbst. FSME tritt in Abhängigkeit von der Aktivität der virustragenden Zecken vor allem im Frühjahr, Sommer und Herbst auf. Bei warmer Witterung können Infektionen vereinzelt auch im Winter auftreten.
Zecken in NRW: So kann ich mich schützen
Wer sich in der Natur, vor allem im hohen Gras und Wald aufhält, sollte möglichst geschlossene Kleidung tragen. Sprich: festes Schuhwerk, lange Hose, langärmliges Oberteil und am besten helle Kleidung, damit man die Zecken besser und frühzeitig auf der Kleidung sehen kann. Wird die Hose außerdem noch in die Socken gesteckt, wird es der Zecke zusätzlich erschwert, durch die Kleidung auf die Hautfläche zu gelangen.
Nach einem Aufenthalt im Freien sollte der Körper immer nach Zecken abgesucht werden. Vor allem Kinder sollte man nach dem Spielen im Freien gründlich untersuchen. Zecken bevorzugen Stichstellen wie zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehle.
Zecke schnell entfernen
Um das Infektionsrisiko und eine Entzündung zu minimieren, sollte eine Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Hierzu greift man die Zecke mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange nahe der Hautoberfläche, also an ihren Mundwerkzeugen und zieht sie langsam und gerade aus der Haut. Wichtig: Niemals nur den vollgesogenen Körper entfernen. Außerdem sollte die Zecke dabei möglichst nicht gedreht werden, und auf keinen Fall darf sie vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden. Dies würde das Tier unnötig reizen und könnte dazu führen, dass es seinen Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt. Sobald die Zecke entfernt wurde, sollte die Wunde desinfiziert werden.

Auch Hunde und Katzen von Zecken betroffen
Zecken sind natürlich nicht nur für Menschen gefährlich, sondern auch für die Tiere. Hunde und Katzenbesitzer werden dieses Problem kennen. Auch hier ist es wichtig, die Tiere regelmäßig nach Zecken abzusuchen und diese schnellstmöglich zu entfernen, denn auch für die Tiere besteht Gesundheitsgefahr. Beispielsweise hat sich in den vergangenen Jahren die Braune Hundezecke in Deutschland angesiedelt. Sie überträgt die Erreger der sogenannten Hundemalaria oder Babesiose. „Diese winzigen Parasiten zerstören die roten Blutkörperchen, was für die Vierbeiner sogar tödlich enden kann“, teilt der Bund Deutscher Tierfreunde auf seiner Seite mit. Für die Tiere gäbe es aber verschiedene Zeckenmittel, die vorbeugen können. Der Besuch eines Tierarztes oder eines Fachgeschäftes mit Beratung wird deshalb empfohlen.
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