Sie saugen nicht nur unser Blut, sondern können auch schwere Krankheiten übertragen. Und 2023 könnte die Gefahr für Zeckenbisse noch einmal steigen. In NRW droht eine Zecken-Plage. Experten sehen bereits erste Anzeichen dafür.
Zecken in NRW: Winter 2022/23 deutlich zu warm
Der Winter 2022/23 war in Nordrhein-Westfalen im langjährigen Vergleich deutlich zu warm. Alleine im November 2022 lag die Durchschnittstemperatur (8,1 Grad Celsius) nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes 3 Grad Celsius über dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 (5,1 Grad). Auch der Dezember (2,9 Grad) war trotz einer zwischenzeitlichen Kälteperiode 0,6 Grad zu warm.
Das waren zumeist ideale Bedingungen für Zecken, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Durch milde Temperaturen und häufige Niederschläge entstanden ideale Lebensumstände für die Tiere.
Meteorologen stellen Zeckenaktivitäten bereits im Januar fest
Daher hätte das Wetter-Portal donnerwetter.de im Januar 2023 bereits Aktivität von Zecken festgestellt. "Die extrem milden Temperaturen lassen die Natur verrückt spielen und locken nun sogar schon erste Zecken aus ihren Verstecken. Deutlich früher als üblich haben wir es regional, vor allem entlang des Rheins, schon mit ersten Zeckenaktivitäten zu tun", heißt es auf der Website.
Das könnte darauf hindeuten, dass die Zahl der Zecken im Sommer 2023 in NRW ebenfalls höher sein könnte als üblich. Es könnte also eine echte Zecken-Plage in Nordrhein-Westfalen drohen, berichtet die WAZ.
Auch im Winter sind Zeckenbisse möglich
Die Gefahr für einen Zeckenbiss ist zwar im Sommer am größten, doch auch im Winter sollte man auf der Hut sein - vor allem, wenn die kleinen Blutsauger wie jetzt bereits aktiv sind. "Der Klimawandel hat die Zecke in Deutschland zu einem quasi ganzjährig aktiven Tier gemacht", hatte Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim bereits Anfang 2016 erklärt.
Zwar schützt die dickere Kleidung im Winter oft vor Zeckenbissen, jedoch könnten Haustiere wie Hund oder Katze die Tierchen mit ins Haus schleppen. Dort trägt normalerweise niemand mehr die schützende Kleidung.
Zecken in NRW: 2024 könnte Zahl noch einmal steigen
Und sowohl im Sommer als auch im Winter besteht die Gefahr, dass eine Zecke Krankheiten wie Borreliose oder FMSE übertragen kann. Wer also einen der Blutsauger am eigenen Körper entdeckt, sollte ihn so schnell wie möglich mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange entfernen und die Wunde desinfizieren. Bekommt man die Zecke nicht vollständig entfernt, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Übrigens: 2024 könnte die Zecken-Plage in NRW noch größer werden. Denn zwei Jahre nach einem Mastjahr der Buche, in dem die Bäume besonders viele Früchte tragen, steigt die Zahl der Zecken erfahrungsgemäß deutlich an, wie donnerwetter.de-Meteorologe Karsten Brandt der WAZ sagte. Und 2022 war ein solches Mastjahr.
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