Wo Studenten auf Besen einem Ball nachjagen

Quidditch-Turnier an Ruhr-Uni

Auf Besen fliegende Studenten, hochhängende, torähnliche Ringe für den "Quaffel" und ein umher schwirrender "Schnatz" als finales Spielziel: Beim ersten Quidditch-Turnier in NRW verzauberten die besenreitenden Akteure an der Ruhr-Uni Bochum die Zuschauer sogar ganz ohne Magie.

BOCHUM

von Theresa Raulf

, 15.12.2015, 17:34 Uhr / Lesedauer: 1 min

Quidditch, bekannt aus der von J. K. Rowling erfundenen Harry-Potter-Saga, hat seit diesem Semester Einzug in das Hochschulangebot der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gefunden. Die durch die achtteilige Filmreihe berühmte gewordene Sportart erfreut sich seit 2005 an immer größerer Beliebtheit. Inzwischen existieren Mannschaften in rund 20 Ländern.

Riesiger Andrang

Auch die RUB hat seit dem aktuell laufenden Wintersemester ein Quidditch-Team. Die Idee setzten die Mathe- und Englisch-Studentin Saskia Busse (24) und der Mathe-Student Niklas Müller (21) um. Der Andrang beim Turnier war so groß, dass am Sonntag gleich zwei Mannschaften der RUB auf Punktejagd gegangen sind. Insgesamt wurden beim NRW-Turnier fünf Partien gespielt, aus denen die Besenjäger aus Bonn als überlegener Sieger hervorgingen. "Wir müssen noch stark an der Schnelligkeit, der Kondition und dem Kampfgeist arbeiten", sagt Müller, der die spielerische Entwicklung seiner Mannschaft positiv erachtet.

Bemerkenswert fanden die Trainer vor allem das faire Spielverhalten ihrer Zauberer. Das Bochumer Quidditch-Team „Ruhr Phoenix“ nimmt im Januar sogar an den deutschen Meisterschaften teil, wo die Möglichkeit besteht, sich für die Europameisterschaften zu qualifizieren. „Unser Ziel ist es, mindestens den vierten Platz zu erreichen“, so beide Trainer.

"Goldener Schnatz"

Der Kontaktsport Quidditch verknüpft Elemente aus Handball, Rugby und Dodgeball. Jedes Team besitzt insgesamt sieben Spieler. Die Jäger versuchen den sogenannten „Quaffel“ (Volleyball) durch die generischen Ringe zu befördern, welche wiederum von den Hütern bewacht werden.

Die Treiber übernehmen die Rolle des Verteidigers, indem sie durch das Abwerfen mit „Klatschern“ (Dodgebälle) die Jäger daran hindern, Tore zu erzielen. Der Sucher beendet und entscheidet meist das Spiel, sobald es ihm gelingt, den „goldenen Schnatz“ zu fangen. Dieser wird von einem neutralen Spieler mit einem an der Hose befestigten Tennisball verkörpert. Als Sieger geht das Team mit den meisten Punkten hervor.