Witten: Waffen- und Drogenlager fliegt bei Razzia auf

Landgericht Bochum

Ein gewaltiges Drogen- und Waffenarsenal haben Ermittler bei einer Razzia in Witten gefunden. Ein 37-Jähriger muss sich jetzt wegen bewaffneten Drogenhandels im großen Stil verantworten.

Bochum/Witten

, 20.10.2022, 04:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

Kokain, Marihuana und Schmerzmittel – dazu ein Luftgewehr und ein Raketengeschoss: In einer Wohnung in Witten fliegt ein Drogen- und Waffenlager auf. Jetzt steht ein 37-Jähriger vor Gericht.

Vor sechs Monaten stießen Drogenfahnder bei einer Razzia in einer Mietwohnung in Witten auf ein gewaltiges Drogen- und Waffenarsenal. Der 37-jährige Wohnungsinhaber wurde daraufhin festgenommen. Jetzt steht er in Bochum vor Gericht. Es geht um fünf Jahre Haft plus X.

Ermittler fanden elf Handys und jede Menge Drogen

Im Prozess vor der 11. Strafkammer am Bochumer Landgericht geht es bewaffneten Rauschgifthandel. Bis zum 16. April 2022 soll der angeklagte Dealer im großen Stil mit Drogen, Schmerz- und Potenzmitteln gehandelt haben. Bei der Wohnungsdurchsuchung in Witten in der Arthur-Imhausen-Straße am 16. März 2022 waren neben Kokain, Marihuana, Streckmitte, Schmerztabletten auch typische Dealer-Utensilien sichergestellt worden. Darunter drei Feinwaagen, elf Mobiltelefone, Notizbücher.

Raketengeschoss, zwei Schlagstöcke und ein Gewehr

Als ganz besonders gefährlich für den Angeklagten erweisen sich allerdings weniger die reinen Drogenmengen, sondern vor allem zahlreiche zusätzlich entdeckte Waffen. Unter anderem waren die Polizeibeamten auf ein Luftgewehr, zwei Pistolen, ein Raketengeschoss, zwei Teleskop-Schlagstöcke und diverse Pfefferspraydosen gestoßen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte, der rund einen Monat nach der Razzia festgenommen werden konnte, die Waffen bewusst zur etwaigen Verteidigung der Drogenvorräte griffbereit platziert hat.

Nach dem Gesetz ist für bewaffneten Drogenhandel eine Mindeststrafe von fünf Jahren Haft vorgesehen. „Es geht hier um Einiges für Sie“, mahnte Richterin Susanne Schön-Winkler den Angeklagten beim Prozessauftakt. Angesichts der vorgefundenen Waffen könne man durchaus von einem „Waffenarsenal“ sprechen. Aktuell haben die Bochumer Richter noch zwei weitere Verhandlungstage anberaumt. Voraussichtlicher Urteilstermin: 25. Oktober.