Wenn der Parkscheinautomat 200 Euro ausspuckt

Las-Vegas-Moment in Schwaben

Auf nach Schwaben! In der dortigen Kleinstadt Memmingen steht in einem Parkhaus ein Kassenautomat, der den Weg in den ewigen Reichtum weisen kann: Anstatt Geld für ein Parkticket einzuziehen, spuckt er Gewinne aus. Herbert Kirmse hat so ungewollt 200 Euro vom Automaten bekommen. Was dahinter steckt? Wir haben mit dem "glücklichen Gewinner" gesprochen.

MEMMINGEN

, 13.01.2017, 13:21 Uhr / Lesedauer: 2 min
Wenn der Parkscheinautomat 200 Euro ausspuckt

Der Italienisch-Kurs ist beendet: Für Herbert Kirmse, seine Frau und einen Bekannten kann es wieder nach Hause gehen. Also auf ins Parkhaus zum Auto. Erst muss natürlich noch das Parkticket am Automaten bezahlt werden. Ganz Gentleman-Like übernimmt das Kirmse natürlich selbst. Kleingeld hat er nicht dabei, aber ein Fünf-Euro-Schein tut es ja auch. Was dann passiert, ist kaum zu glauben.

Schnell weg mit dem Geld

"Ich habe mich gefühlt wie am Glücksspielautomaten in Las Vegas", erzählt Herbert Kirmse im Gespräch mit unserer Redaktion. "Es hat auch so geklungen als das Geld rauskam, es war ein schönes Scheppern."

Anstatt Kirmse einfach sein Ticket zurückzugegeben, spuckt der Automat urplötzlich genau 201,50 Euro aus – und das ausschließlich in Münzen, so wie es Automaten eben so an sich haben. Es seien vorrangig Ein-Euro-Stücke gewesen, sagt Kirmse. Es lagen also rund 200 Münzen vor ihm. Ungewöhnliche Anzeichen habe der Automat im Voraus nicht gemacht.

Viele hätten mit dem Geld wohl das Weite gesucht und sich einen netten Abend gemacht. Anders Kirmse: Dem 48-Jährigen gingen völlig andere Gedanken durch den Kopf. "Ich dachte mir nur: Na toll, und jetzt?! Denn ich war ja unter Bedrängnis, weil man nach einer bestimmten Zeit das Parkhaus verlassen muss, nachdem man das Ticket bezahlt hat."

"Gefühlt brach ihre Taille ein"

Und was machte er mit dem Geld? Völlig selbstlos dachte er keinen Augenblick daran, es zu behalten. Stattdessen musste seine Frau zu Hilfe eilen. Ihre Jackentaschen wurden mit den Münzen befüllt, um sie zu transportieren. "Sie musste sich daraufhin abstützen, weil die Jacke so schwer war, dass gefühlt ihre Taille einbrach", erzählt Kirmse lachend im Gespräch.

Mit den voll beladenen Taschen fuhren Kirmse und seine Frau zum Polizeipräsidium und gaben ihren "Gewinn" dort ab.

Hintergrund der kuriosen Geschichte: Der Automat war defekt und reagierte falsch auf die Bedienung. Die 201,50 Euro waren nach Ansicht des Automaten herauszugebendes Wechselgeld. Wer nun auf ein ähnliches Erlebnis an dem Automaten hofft, hat Pech gehabt. Die Polizei Schwaben betonte gegenüber unserer Redaktion: „Der Defekt an dem Automaten ist zwischenzeitlich behoben."