Nur eine Woche nach dem schweren Sturz im Monobob-Weltcup in Whistler Mountain hat Bob-Olympiasiegerin Laura Nolte wieder ihr wahres Gesicht gezeigt.
Beim Zweiberbob-Rennen in Park City (USA) lieferte die 24-Jährige eine blitzsaubere Vorstellung ab und landete mit zwei richtig guten Fahrten auf einem starken zweiten Rang.
Den Sieg auf der Olympiabahn von 2002 holte Noltes Teamkollegin Kim Kalicki und machte damit den deutschen Doppelsieg perfekt.
„Ich bin sehr zufrieden. Die Fahrten waren echt top“, freute sich Nolte über ihr erstes Siegerpodest der Saison. „Am Start haben wir noch einiges liegengelassen, aber da hat mir die geprellte Rippe noch stark zugesetzt.“
Schmerzhafte Rippenprellung bremst
Die hatte sich die Deutsche Meisterin in der Vorwoche bei ihrem Sturz in Kanada komplett lädiert. Wie sehr die Verletzung das deutsche Duo beim ersten Weltcup-Einsatz von Lena Neunecker behindert hat, lässt sich schon an den Startzeiten ablesen. Sowohl im ersten als auch im zweiten Durchgang schafften Nolte/Neunecker „nur“ die fünftbeste Startzeit.
Um so erstaunlicher, dass Nolte in der Bahn, wo es eben genau auf den Start ankommt, mit zwei tollen Fahrten doch noch aufholen konnte. Und das auf einem Kurs, wo sie noch nie zuvor gefahren war.

Undankbarer vierter Platz im Monobob
Schon am Freitag war Nolte mit dem Monobob erstmals im US-Einsatz. Auch hier merkte man der Unnaerin das Handicap aus Whistler Mountain spürbar an.
Am Ende kam auch noch jede Menge Pech dazu, denn beim Sieg der US-Amerikanerin Kaillie Humphries hatte Laura Nolte als Vierte genau eine Hundertstelsekunde Rückstand auf den Bronzeplatz der Kanadierin Cynthia Appiah. Auf die Zweitplatzierte Lisa Buckwitz aus Deutschland fehlten ganze drei Hundertstelsekunden.
Nach dem ersten Durchgang hatte die Pilotin sogar noch auf Rang zwei gelegen. „Im zweiten Lauf hatte ich einen kleinen Patzer im Labyrinth, der einiges an Zeit gekostet hat“, analysierte Nolte. „Aber natürlich ist es bitter, dass am Ende nur eine Hundertstel gefehlt hat.“
Nächster Halt Lake Placid
Nach den Rennen in Park City zieht der Weltcup-Tross nun weiter in Richtung Lake Placid. Auch die Olympiabahn von 1980 ist für Laura Nolte eine komplett unbekannte.
„Wir müssen erstmal Bahn lernen“, kennt Nolte schon den Stundenplan der nächsten Woche. Für die Lerneinheiten hat sie nun zwei Wochen Zeit, denn die Rennen im US-Bundesstaat New York gehen erst vom 16. bis 18. Dezember über die Bühne.
Bis dahin sollten auch die Probleme mit der Rippe weiter abgeklungen sein. „Unsere Physios Ingo und Timo geben wirklich jeden Tag Vollgas“, lobt Nolte die medizinische Abteilung. „Deswegen bin ich auch hier extrem optimistisch.“
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