Weggespülter Strand kehrt nach 33 Jahren zurück
Mit Videos
Ein Sandstrand auf einer kleinen Insel im Westen Irlands ist zurückgekehrt, nachdem er 33 Jahre lang verschwunden war. Wir erklären, woran das liegt. Außerdem haben wir mit einem Bewohner aus Irland gesprochen, der uns viele Bilder und ein Video mitgebracht hat.
Die Bewohner von Dooagh auf der Insel Achill können ihr Glück kaum fassen: Hunderttausende Tonnen Sand sind dort über Ostern an der Küste angespült worden.
"Vor Besuchern kaum noch retten"
Die Ortschaft hatte zuletzt im Jahr 1984 einen Sandstrand und war damals ein beliebter Ferienort mit mehreren Hotels. Durch verschiedene Stürmen wurde der Sand aber weggewaschen; zurück blieben nur Felsen. Mehrere Hotels und Restaurants mussten schließen, weil keine Touristen mehr kamen.
"Mit dem neuen Strand können wir uns mittlerweile vor Besuchern kaum noch retten", erzählt Sean Molloy auf Anfrage unserer Redaktion. Der Ire wohnt auf der Insel und arbeitet als Tourismusbeauftragter. Natürlich sei der Strand eine großartige Chance für Dooagh, wieder auf die Beine zu kommen. Aber dafür müsse er natürlich bleiben und nicht wieder weggespült werden, erzählt er.
Dieses Video vom neuen-alten Strand hat uns Sean Molloy mitgebracht:
Zwei Erklärungen
Ivan Haigh von der University of Southampton hat laut BBC zwei mögliche Erklärungen dafür, dass wieder Sand an dem Strand liegt. Es könne Veränderungen bei der Bewegung von Steinschichten in Küstenbereichen oberhalb oder unterhalb des Ortes gegeben haben, die neues Material an den Strand brachten.
Denkbar sei auch, dass ein Wandel der Wellenbewegungen oder die starken Gezeiten im April die Bedingungen für den Wiederaufbau des Strandes geschaffen haben.
Achill island beach washed away in 1984- now REAPPEARED after a freak tide! Pix: Emma Gill Property Partners & Achill Island Tourist Office pic.twitter.com/i5ZSJLImxE
— BBC Breakfast (@BBCBreakfast) 8. Mai 2017
Dauerhafte Freude ungewiss
„Wir hoffen, dass der Strand dauerhaft bleibt, garantieren können wir das aber nicht“, sagte eine Sprecherin der dpa.
Übrigens: Die kleine Insel im Westen Irlands war einst Rückzugsort des deutschen Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll (1917-1985), der dort einmal im Jahr ein kleines Ferienhaus bezog. Teile seines „Irischen Tagebuchs“ sind dort entstanden.
mit Material von dpa