Wegen Steinschlag-Gefahr: DLRG schließt älteste Wachstation
Hengsteysee
Die Saison am Hengsteysee ist für die Lebensretter des Dortmunder DLRG vorbei, bevor sie überhaupt begonnen hat. Weil ihre Wachstation im Schatten der Ruhrsteilhänge von Steinschlägen bedroht wird, stellt die DLRG ihren Betrieb dort ein. Einige Veranstaltungen auf dem See sind nun gefährdet.
Damit war für die DLRG die Entscheidung eindeutig. Um keine Personen und Geräte wie das Rettungsboot zu gefährden, wird die Wachsaison am Hengsteysse 2013 abgesagt. Somit bleibt Dortmunds älteste DLRG-Wachstation dieses Jahr unbesetzt. In den Jahren zuvor hatten an Wochenenden und bei größeren Veranstaltungen unter der Woche acht ehrenamtliche Helfer für die Sicherheit der Segler und Tretbootfahrer auf dem See gesorgt.Dennoch wird es auch 2013 DLRG-Lebensretter am Hengsteysee geben. "Wir arbeiten eng mit unseren Kollegen aus Hagen zusammen", so DLRG-Sprecher Wurzel. Deren Station liegt auf der anderen Seite der Brücke über den Hengsteysee. Bei größeren Veranstaltungen werden die Dortmunder von dort aus im Einsatz sein. Darüber hinaus ist der Hengsteysee nicht als gefährliches Gewässer bekannt. "Unser letzter richtiger Rettungseinsatz ist schon Ewigkeiten her", so Wurzel. Wenn überhaupt, hätten die Dortmunder DLRG-Helfer in den letzten Jahren nur Tretbootfahrern helfen müssen, die sich festgefahren hatten. Trotzdem könnten einige Veranstaltungen auf dem See - vor allem Segelregatten - durch die Schließung der Wachstation ausfallen. "Die Hagener Kollegen müssen schauen, ob sie an den Terminen, für die wir eigentlich vorgesehen waren, Zeit haben", sagt Wurzel. Wenn nicht, könnten sie nicht stattfinden.
Der Hengsteysee zählt zu den ältesten Wachgebieten der DLRG in Dortmund. Ab dem Jahr 1950 wurde mit geliehenen Ruderbooten und in provisorisch aufgebauten Zelten der Rettungswachdienst durchgeführt. In den folgenden Jahren gewann der Rettungswachdienst am See immer mehr an Bedeutung. Dies lag insbesondere an dem neuen Wachturm, der 1952 von der Dortmund-Hörder-Hüttenunion gespendet wurde und durch die Indienststellung von zwei Rettungsbooten. Die Bundesbahn stiftete 1953 einen Waggon, der - umfunktioniert als Rettungswachstation - auf der „Groschenwiese“ als erste feste Wachstation diente.
Die Entwicklung am Hengsteysee ging bis 1955 weiter; von der Stadt Dortmund wurde ein neuer Bootschuppen gebaut, um ausreichend Schutz vor der Witterung und sonstigen Beschädigungen zu gewährleisten. In mehreren Bauabschnitten kam es 1959 zur Einweihung der heutigen DLRG-Wachstation. Ihr Aus ist nur ein vorübergehendes, versichert DLRG-Sprecher Wurzel: "Sobald die Steinschlag-Gefahr gebannt ist, werden wir unseren Dienst dort wieder aufnehmen."