Wegen seiner Nähe zu Putin: Vier Büromitarbeiter von Altkanzler Schröder kündigen

Ukraine-Krise

Seit der russischen Aggressionen gegen die Ukraine steht Ex-Kanzler Schröder massiv in der Kritik. Er hat eine Distanzierung von Putin vermieden. Nun haben seine Büromitarbeiter gekündigt.

Berlin

01.03.2022, 16:34 Uhr / Lesedauer: 1 min
Gerhard Schröder (SPD), Bundeskanzler a.D. verliert wegen seiner Nähe zu Putin seine Mitarbeiter.

Gerhard Schröder (SPD), Bundeskanzler a.D. verliert wegen seiner Nähe zu Putin seine Mitarbeiter. © picture alliance/dpa

Vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder haben gekündigt, weil der Ex-Kanzler weiter zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin steht und seine Ämter in der russischen Gaslobby hält. Das berichtet die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ), zuerst hatte das Nachrichtenportal „The Pioneer“ berichtet. Schröder hat damit kein funktionierendes Büro in Berlin mehr.

Den Anfang soll Schröders langjähriger Büroleiter und Redenschreiber Albrecht Funk gemacht haben. Dem Bericht von „The Pioneer“ zufolge soll Funk dem Altkanzler dringend zu einer raschen Distanzierung zu Putin geraten haben.

Schröder hat den Angriffskrieg verurteilt

Der Altkanzler hatte zwar vor Kurzem den russischen Angriffskrieg in einem Statement auf Linkedin verurteilt und gefordert, dass dieser „schnellstmöglich beendet werden“ müsse. Allerdings mit der Einschränkung, dass Fehler „auf beiden Seiten“ gemacht worden seien.

Eine klare Abkehr klingt anders. Hinzu kommt, dass sich Schröder gegen den Hinweis seines Büroleiters entschied, von seinen Ämtern bei russischen Gaskonzernen zurückzutreten. Schröder, der als langjähriger Freund Putins gilt, ist Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Außerdem hat der Sozialdemokrat Führungspositionen bei den Pipelineprojekten Nord Stream und Nord Stream 2.

Drei Mitarbeiter wollen kündigen

Genug für Funk, neben dem nun auch noch drei weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigen wollen. Das berichtet das Nachrichtenportal unter Berufung auf eine Bestätigung des Büros.

Demnach sei das Büro des Ex-Kanzlers damit nun „verwaist“, heißt es. Ob Schröder neue Mitarbeiter bekommt, soll laut Bericht in den Händen von Kanzler Olaf Scholz liegen. Wie die „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ berichtet, wird in Berlin darüber spekuliert, das Büro des Ex-Kanzlers nun vollständig abzuwickeln.

Schlagworte:
Lesen Sie jetzt
" Fragen und Antworten: Wie gefährlich ist Putins Atom-Drohung?

Russische Atomwaffen in verstärkter Alarmbereitschaft: Diese Nachricht weckt Erinnerungen an die düstersten Zeiten des Kalten Krieges. Wie groß ist die Gefahr eines Atomkrieges wirklich?