Wechsel vorgezogen SG Massen holt Mühlhausener Quartett schon im Winter

Von Dirk Berkemeyer
Wechsel vorgezogen: Massen holt Mühlhausener Quartett schon im Winter
Lesezeit

Anfang November hatte Fußball-Bezirksligist SG Massen den Wechsel von vier hochkarätigen Kickern des SSV Mühlhausen für die kommende Saison angekündigt. Nun ist klar: Der Transfer des Quartetts geht schon deutlich früher über die Bühne.

„Wir konnten uns mit dem SSV darauf verständigen, die vier Spieler bereits im Winter zu uns zu holen“, freut sich Massens Fußballchef Roman Spielfeld über das vorzeitige Weihnachtsgeschenk. „Die Jungs werden ab 1. Januar 2023 für uns spielberechtigt sein.“

Bereits unmittelbar nach Bekanntgabe der Wechsels von Toptorjäger David Bernsdorf, Jona Deifuß, Justin Braun und Julian Salwik vom Mühlbach an die Sonnenschule waren die damals herbstlichen Wogen entsprechend hochgekocht.

Der SSV Mühlhausen zeigte sich vom Verhalten des Stadtrivalen und auch von den vier Kickern enttäuscht und suspendierte das Quartett mit sofortiger Wirkung. Wenig später ruderte man aber zurück und ließ den Spielern zumindest die Möglichkeit, für die U23 in der Kreisliga A aufzulaufen.

Win-win-Situation für beide Klubs

Zeitgleich begannen im Hintergrund die Verhandlungen über einen vorzeitigen Wechsel schon im Winter. Diese haben nun ein Ende gefunden. „Wir waren ja nicht ganz unschuldig an der entstandenen Situation und wollten den Spielern schneller eine neue Perspektive bieten“, so Spielfeld. „Man kann ja auch nicht wollen, dass sie jetzt sechs Monate zum Zuschauen verdammt sind.“

Darüber hinaus dürfte sich der vorzeitige Wechsel auf beide Mannschaften positiv auswirken. Die SG Massen bekommt vier hochkarätige Spieler nun schon deutlich früher und kann damit im Abstiegskampf der Liga mit einem weiteren dicken Pfund wuchern.

Im letzten Spiel des Jahres 2022 hatte sich die SGM am 4. Dezember mit 3:0 ausgerechnet gegen Mühlhausen durchgesetzt und war dadurch in der Tabelle mit nunmehr 18 Punkten an den Ostdörflern vorbeigezogen.

Aber auch dem SSV Mühlhausen-Uelzen ist mit dem vorzeitigen Wechsel geholfen. Der Transfer spült kurz vor Weihnachten einen warmen Geldregen in die Kassen des SSV. Geld, was man am Mühlbach bestens gebrauchen kann, um sich im Winter nach adäquaten Verstärkungen umzusehen. Im Winter-Transferfenster sind Ablösesummen für Amateurfußballer frei verhandelbar.

Zudem taumelt Mühlhausen nach zuletzt vier Pleiten in Folge der Abstiegszone der Bezirksliga 8 entgegen. Mit 16 Punkten aus 14 Spielen hat der SSV gerade noch fünf Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone.

Ralf Mäkler
Erfolgreich am Verhandlungstisch: Mühlhausens Sportlicher Leiter Ralf Mäkler © Schürmann

SSV hat keine Verwendung mehr

„Es klingt ein wenig hart, ist aber so. Wir haben im weiteren Verlauf der Saison keine Verwendung mehr für die Spieler“, klärt SSV-Sportchef Ralf Mäkler auf. „Da war ein vorzeitiger Wechsel nur die logische Konsequenz.“

Unter der Woche hatte der SSV bereits für Aufsehen gesorgt und mit Marc Woller als neuem Trainer und mit Dirk Eitzert als Berater zwei hochkarätige „Neuverpflichtungen“ für die kommende Spielzeit bekanntgegeben.

Nach dem innerstädtischen Transfergeschäften mit der SGM dürften nun noch weitere Akteure dazukommen. „Wir werden aber keine wahnsinnigen Dinge machen“, so Mäkler. „Wenn zwei oder drei Akteure kommen, dann ist es das auch gewesen.“

Federführend bei der Suche ist Interimscoach Marco Slupek, der Mühlhausen bis zum Sommer betreut. Das Duo Woller/Eitzert ist im Winter noch nicht an den Transfers beteiligt, verdeutlicht Sportchef Mäkler.

Das gab’s für Marc Woller noch nie: Mit Kumpel Dirk Eitzert darf es auch mal ungemütlich werden

Massens Marco Köhler bringt es auf den Punkt: „Das war ein schlechtes Fußballjahr“

Mühlhausens Trainer bleibt nach Derby-Pleite entspannt: „Wir sind in alte Muster verfallen“