Absturz perfekt: K'lautern erstmals in 3. Liga abgestiegen
Traditionsklub am Boden
Der erstmalige Absturz des 1. FC Kaiserslautern in die 3. Fußball-Liga ist perfekt. Trotz großen Kampfes verlieren die Pfälzer das Spiel in Bielefeld und damit die letzte Hoffnung auf eine Rettung.

Der 1. FC Kaiserslautern steht vor einem Neuanfang in der 3. Liga. © dpa
Mit Tränen in den Augen verabschiedeten sich die tief gestürzten Profis des 1. FC Kaiserslautern erstmals in der ruhmreichen Vereinsgeschichte in die Drittklassigkeit. Auch der aufmunternde Applaus der mitgereisten Fans konnte die Roten Teufel nach dem 2:3 (1:0) bei Arminia Bielefeld und dem damit zur unumstößlichen Gewissheit gewordenen Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga nicht trösten.
„Es tut mir weh für die Mannschaft“
„Das ist ganz bitter für den Klub und die gesamte Region“, sagte Trainer Michael Frontzeck am Freitagabend. „Es tut mir weh für die Mannschaft, denn gefühlt ist es eigentlich ein Witz, dass wir absteigen.“ Auch Sportvorstand Martin Bader war geknickt. „Natürlich ist es ein Tod auf Raten gewesen. Aber wir haben versucht, das Ganze noch am Leben zu halten. Auch heute hat die Mannschaft alles daran gesetzt, in der Liga zu bleiben“, sagte Bader.
Bei acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz kann der viermalige deutsche Meister den Gang in Liga drei an den ausstehenden zwei Spieltagen nicht mehr abwenden. 118 Jahre nach der Gründung und 20 Jahre nach dem vorerst letzten Titelgewinn ist der Traditionsverein damit am Tiefpunkt seiner Geschichte angekommen. „Der FCK ist jetzt am Boden“, stellte Bader fest. „Aber es kann eine schöne Aufgabe sein, ihn wieder aufzurichten.“
Zukunft unklar
Wie es beim Traditionsverein weitergeht, ist unklar. Die Kassen sind laut Aufsichtsratschef Patrick Banf leer, der Etat wird von rund 40 Millionen Euro auf 13,5 Millionen Euro zusammengestrichen. Immerhin reduziert die Stadt nach langem Zögern die Miete des Vereins für das Fritz-Walter-Stadion von den vertraglich vereinbarten 3,2 Millionen Euro auf nur noch 425 000 Euro pro Jahr. Die Lizenz ist damit nicht in Gefahr.
Auch personell gibt es etliche Fragezeichen. Sicher ist nur, dass der am 1. Februar für den erkrankten Jeff Strasser geholte Frontzeck den Neuanfang in Liga drei gestalten soll. Welche Spieler den Weg nach unten mitgehen werden, ist dagegen offen.
„Charakterlich gute Mannschaft zusammenstellen“
Lediglich zehn Prozent des Kaders besitzen nach Angaben von Sportvorstand Bader einen Vertrag für die 3. Liga. „Ich traue uns zu, eine charakterlich gute Mannschaft zusammenzustellen“, sagte Bader dennoch. Denn eines ist sicher: Der FCK will so schnell wie möglich zurück in den Profi-Fußball.
Von dpa