Was alle Studierenden in der Region zahlen müssen
Semesterbeiträge im Vergleich
Mit der geplanten Einführung von Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer stößt die neue CDU/FDP-Landesregierung auf Widerstand. Doch jeder Studierende zahlt jetzt schon Semesterbeiträge - und die sind von Hochschule zu Hochschule verschieden. Wir haben diese Kosten in NRW verglichen und erklären, warum diese immer höher werden.

Hörsaal der TU Dortmund: Dort liegt der Semesterbeitrag im Vergleich zu den anderen NRW-Universitäten im Durchschnitt.
1500 Euro sollen in Zukunft alle Studierenden in NRW pro Semester zahlen, wenn sie aus einem Nicht-EU-Land stammen. An den Plänen der neuen Landesregierung reiben sich Studierendenvertreter und Opposition. Die Kritik wird lauter. Ein Grund: Schon jetzt müssen alle Studierenden einen Semesterbeitrag zahlen – auch Einheimische. Der Beitrag ist jedoch unterschiedlich hoch.
Bochum ist Spitzenreiter
Unangefochtener Spitzenreiter ist - nicht erst seit diesem Semester - die Ruhr-Universität Bochum (RUB). Die Studierenden müssen dort zum Wintersemester 2017/2018 316,28 Euro blechen. Der Grund dafür ist simpel: Die Bochumer erhalten mehr Leistungen als an anderen Universitäten. So ist im Semesterbeitrag eine Theaterflatrate am Schauspielhaus Bochum enthalten. Außerdem hat die Uni-Administration Verträge mit Metropolrad Ruhr auf dem Campus ausgehandelt. Wie üblich geht der Großteil des dort genannten "Sozialbeitrags" für das NRW-Ticket für Bus und Bahn drauf, knapp 190 Euro nämlich.
Mal ganz abgesehen von Bochum: Die Semesterbeiträge im Umkreis weisen eher geringe Unterschiede auf. An der Technischen Universität Dortmund kostet das Semester aktuell 284,22 Euro, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster verlangt 271,37, in Duisburg-Essen bezahlt man 297,38 Euro.
Wer besonders günstig studieren möchte, muss sich Richtung Süden begeben. Der Semesterbeitrag der Universität Siegen ist der Niedrigste aller Universitäten in ganz Nordrhein-Westfalen. Zum anstehenden Wintersemester bezahlen die Studierenden 254,18 Euro.
Auch die staatlichen Fachhochschulen unterschieden sich bei der Erhebung der Semestergebühren kaum von den Universitäten. Die Fachhochschule Dortmund verlangt derzeit 285,38 Euro. Ganz oben steht auch hier wieder Bochum: Die dortige Hochschule ruft einen Semesterbeitrag von 310,38 Euro auf.
Starker Anstieg
Trotz der Differenzen der Beiträge haben die Universitäten und Fachhochschulen eines gemeinsam: Immer wieder sehen sie sich dem Vorwurf ausgesetzt, dass die Semesterbeiträge als Ersatz für die abgeschafften Studiengebühren herhalten müssten. Diese Ansicht fußt darauf, dass die Beiträge innerhalb der letzten Jahre immer weiter gestiegen sind. Noch vor einem Jahr war das Studium an der RUB 14 Euro günstiger. Im Schnitt waren die Sozial- beziehungsweise Semesterbeiträge vor zehn Jahre gerade einmal halb so hoch wie heute.
Dass der Semesterbeitrag die Studiengebühren nach und nach ersetzt, weisen die Verantwortlichen entschieden zurück. Bis auf einen meist eher kleineren Teil des Semesterbeitrags für Verwaltungskosten geht das Geld an die Studierendenschaft, den Allgemeinen Studierendenausschuss, Studentenwerk und natürlich das Semesterticket. So soll es direkt den Studierenden zugutekommen – im Gegensatz zu den Studiengebühren eben nicht die laufenden Kosten, die durch einen jeden Studierenden entstehen, decken.
Semesterbeiträge im Vergleich
Innerhalb dieser Karte finden Sie die Höhe der Semesterbeiträge aller Universitäten in Nordrhein-Westfalen sowie den öffentlichen Fachhochschulen in der Gegend.
- Grüne Kennzeichnung: unter 280 Euro
- Gelbe Kennzeichnung: 280 bis 300 Euro
- Rote Kennzeichnung: über 300 Euro
Mit einem Klick auf die Punkte finden Sie die genauen Angaben zum Semesterbeitrag.