Warteschlangen am Flughafen: "Zustand unhaltbar"

Düsseldorf Airport prüft Klage

Seit Wochen stehen Passagiere in endlosen Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen am Düsseldorfer Flughafen. Ausgerechnet in der wichtigsten Ferienzeit. Der Flughafen prüft wegen der schleppenden Abfertigung rechtliche Schritte gegen den Sicherheitsdienst Kötter Security. Wir wollen wissen: Wie ist es Ihnen ergangen?

DÜSSELDORF

06.09.2017, 05:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Die Abfertigung am Düsseldorfer Flughafen dauert zu lange - der Flughafen will nun gegen die Sicherheitsfirma klagen.

Die Abfertigung am Düsseldorfer Flughafen dauert zu lange - der Flughafen will nun gegen die Sicherheitsfirma klagen.

Passagiere klagen nach Medienberichten über stundenlange Wartezeiten, die Gewerkschaft Verdi kritisiert fehlende Erholungszeiten und Überlastung des eingesetzten Personals. „Der Zustand (...) ist unhaltbar und für uns in höchstem Maße geschäftsschädigend“, erklärte Flughafenchef Thomas Schnalke. Verbesserungen würden immer nur angekündigt, nicht umgesetzt.

Hoher Krankenstand

Kötter entschuldigte sich - wie bereits Ende August - in einer Erklärung bei den Passagieren und versprach schnelle Abhilfe. Das Unternehmen stelle zusätzliche Kontrolleure ein, habe ein Projekt zur Verringerung des Krankenstandes gestartet und kurzfristig 40 Beschäftigte aus befreundeten Unternehmen angefragt, erklärte der Chef von Kötter Aviation Security, Peter Lange. Allerdings dauere die seriöse Qualifizierung eines Mitarbeiters fünf bis sechs Monate.

Ein Verdi-Sprecher sagte, an dem Flughafen fehlten täglich 70 bis 100 Kontrolleure. Etwa 400 seien im Einsatz. Der Krankenstand liege bei 20 Prozent - üblich seien sonst etwa 6 Prozent.

Uneinigkeit gibt es allerdings darüber, ob nicht die Bundespolizei eine Mitschuld trift. Die Bundespolizei, die eigentlich für die Kontrollen zuständig ist und den Auftrag an Kötter übergeben hat, habe, so schreibt es die Rheinische Post, zunächst zuwenig Personal von Kötter angefordert. Als dann im April Nachforderungen erfolgten, sei die Sicherheitsfirma nicht in der Lage gewesen, der Forderung schnell genug nachzukommen. Bei der Bundespolizei hingegen, gebe es laut Rheinischer Post einige Befürworter, die die Sicherheitskontrollen zurück von der Privatwirtschaft in die Bundeshand holen wollen.

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dpa/rp

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