ÖPNV-Warnstreik am Freitag Diese Busse und Bahnen sind betroffen

Warnstreik im ÖPNV am Freitag: Diese Busse und Bahnen sind betroffen
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Erst am Montag endete der Bahnstreik der GDL, nun soll am Freitag (2.2.) wieder im Nahverkehr gestreikt werden: Verdi hat den meist ganztägigen ÖPNV-Warnstreik in rund 80 deutschen Städten angekündigt, nur Stunden nach dem Ende des Lokführerstreiks der Gewerkschaft GDL bei der Deutschen Bahn. In Nordrhein-Westfalen will Verdi den Nahverkehr am Freitag, de 2. Februar 2024, ganztägig bestreiken. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen ÖPNV.

Wegen des Nahverkehr-Warnstreiks müssen sich Fahrgäste in vielen NRW-Regionen auf weitreichende Einschränkungen im Bus-, Straßen- und U-Bahnverkehr einstellen.

ÖPNV-Warnstreik von Verdi: Diese Busse und Bahnen sind betroffen

In Dortmund und vielen anderen Städten werden Bahnreisende und Pendler vom Verdi-ÖPNV-Warnstreik betroffen sein. Hier eine Übersicht aller vom Streik betroffenen Bahnen und Busse:

  • Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) - Duisburg
  • Rheinbahn AG - Düsseldorf
  • WSW mobil GmbH - Wuppertal
  • Stadtwerke Solingen GmbH - Solingen
  • Stadtwerke Remscheid GmbH - Remscheid
  • Bahnen der Stadt Monheim GmbH (BSM) - Monheim
  • MVG Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH - Lüdenscheid
  • Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr mbH - Ennepetal
  • Hagener Straßenbahn AG (HST) - Hagen
  • Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) - Köln
  • Stadtwerke Bonn GmbH (SWB) – Bonn
  • Stadtwerke Bonn Dienstleistungs-GmbH (SWBD) – Bonn
  • Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV) – Bonn
  • wupsi GmbH - Leverkusen
  • WestVerkehr GmbH - Geilenkirchen
  • Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren mbH (BTG) – Düren
  • Niederrheinische Verkehrsbetriebe AG (NIAG) - Moers
  • SWK Mobil GmbH - Krefeld
  • NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH - Mönchengladbach
  • NEW mobil und aktiv Viersen GmbH - Viersen
  • Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) - Dortmund
  • Vestische Straßenbahnen GmbH - Herten
  • Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (Bogestra) - Bochum/Gelsenkirchen
  • Ruhrbahn GmbH - Essen
  • STOAG Stadtwerke Oberhausen GmbH - Oberhausen
  • Straßenbahn Herne - Castrop-Rauxel GmbH - Herne
  • Stadtwerke Hamm GmbH - Hamm
  • Verkehrsbetrieb Hamm GmbH - Hamm
  • Stadtwerke Gütersloh GmbH - Gütersloh
  • Stadtwerke Münster GmbH - Münster
  • REVG Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH - Kerpen
  • moBiel GmbH - Bielefeld

Nahverkehr-Warnstreik: Welche Bahnen fahren trotzdem?

Vom Nahverkehr-Warnstreik nicht betroffen sind Züge der Deutschen Bahn und privater Verkehrsunternehmen. Für Fahrgäste in den Großstädten lohnt sich deshalb eine Fahrplan-Recherche: Mit welcher S-Bahn, Regionalbahn (RB) oder Regionalexpressbahn (RE) kann man auch innerstädtische Ziele erreichen oder wenigstens in die Nähe des Zielortes gelangen? Die Bahnen, die trotz Warnstreik fahren, werden wahrscheinlich voller sein als an normalen Betriebstagen. Reisende und Pendler sollten mehr Zeit einplanen.

Wie komme ich in der Stadt von A nach B?

Statt Bus und Bahn können Fahrgäste innerstädtisch auch das (Leih-)Fahrrad oder den E-Scooter nutzen. Auch das Bilden einer Fahrgemeinschaft ist denkbar, um zur Arbeit zu gelangen. Mietautos sind eine, wenn auch etwas teurere Alternative, um den Zielort zeitnah zu erreichen.

ÖPNV-Warnstreik: Warum will Verdi streiken?

Als Gründe für den Warnstreik führt Verdi den dramatischen Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV an, der überall zu Fahrausfällen und einem riesigen Berg an Überstunden für die Beschäftigten führt. So gehe es nicht weiter, heißt es in der Verdi-Pressemitteilung. Die Beschäftigten wollen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen erreichen. Der Schwerpunkt liege dabei laut Verdi auf "Entlastung, Wertschätzung und attraktivere Arbeitsbedingungen".

"Die Arbeitgeber fahren auf Verschleiß, das ist kein sinnvolles Vorgehen. Wir werden den Fahrbetrieb nur mit gesunden Beschäftigen auf Dauer aufrechterhalten können“, erklärt Andrea Becker, ver.di Landesfachbereichsleiterin öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr. Sie ergänzt: „Die Arbeitsbedingungen im ÖPNV sind weit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein. Die Verkehrswende benötigt auch eine echte Arbeitswende im Verkehr“.

Die Beschäftigten haben bereits im letzten Jahr Forderungen für die Tarifrunde aufgestellt, mit denen die Arbeitsbedingungen verbessert werden sollen. Die Forderungen wurden dem Arbeitgeberverband in NRW (KAV NW) Ende November 2023 übergeben. Die erste Verhandlungsrunde in der letzten Woche hat auch in NRW ohne Ergebnis stattgefunden.

Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert Warnstreik

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat den angekündigten Warnstreik der Gewerkschaft Verdi an diesem Freitag im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kritisiert. "Für die Fahrgäste ist das äußerst unangenehm", sagte der Pro-Bahn-Vorsitzende Detlef Neuß der dpa. "Sie hatten sich gerade gefreut, dass jetzt einiges besser geworden ist, und schon kommt der nächste Arbeitskampf."

"Dass das jetzt alles Schlag auf Schlag kommt, das ist sicherlich unglücklich", sagte Neuß. Insbesondere in den verkehrlich ohnehin schon überlasteten großen Städten führe der Warnstreik nun zu weiteren Behinderungen. Gleichwohl äußerte er Verständnis für die Anliegen von Verdi und der ÖPNV-Beschäftigten.

bani/ mit dpa

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