Wandern mit Hund: Schöne Ziele im Ruhrgebiet und Sauerland - und weitere Tipps

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Die Wanderlust steckt im Menschen und in unseren Vierbeinern. Was Hundebesitzer beachten sollten und welche Ziele sich in der Umgebung gut eignen, verraten wir mit einem munteren „Wuff“!

Dortmund, Bochum

von Christopher Filipecki

, 01.04.2021, 05:17 Uhr / Lesedauer: 4 min
Mit dem geliebten Vierbeiner mal eine richtige Runde drehen - und dabei gut vorbereitet sein.

Mit dem geliebten Vierbeiner mal eine richtige Runde drehen - und dabei gut vorbereitet sein. © picture alliance/dpa

Ob Ihr Hund ein guter Wandergefährte ist, wissen Sie natürlich am besten. Alter und Rasse spielen dabei wichtige Rollen, aber es soll auch quirlige Möpse und träge Retriever geben. Also testen Sie die Kondition und den Spaß, den Ihr Hund am Wandern hat, erstmal auf kurzen Strecken.

Um den Wauwau nicht zu überfordern, schickt es sich auch an, die Länge der Wanderrouten Schritt für Schritt zu steigern. Anfangs empfiehlt es sich, viele Pausen einzulegen – der Hund von heute zeigt sich ja gerne mal enthusiastischer, als es die eigene Fitness eigentlich hergibt. Also regelmäßig zur Ruhe setzen und Wasser verteilen.

Tipps zum Wandern mit Hund

Füttern ist eine andere Sache: Eine Stunde Verdauungspause zwischen Mahlzeit und großer Wanderung ist ratsam. Zwischendurch eher leichte Snacks verteilen, bei sehr ausgiebigen Wanderungen mit Hund aber den üblichen Rhythmus des felligen Gefährten einhalten.

Bei Sommerhitze sind Wanderungen für Hunde (vor allem mit viel Fell) oft nicht angenehm, generell sollte man es in der warmen Jahreszeit langsamer angehen.

Ausrüstung zum Wandern mit Hund

In einem Wanderrucksack sollte Platz für einige essentielle Utensilien für die Hundewanderung sein. Ein Wassernapf ist selbstverständlich und kann am sinnvollsten außen an den Rucksack gebunden werden.

Da spitze Steine oder fiese Flora auch schon mal kleine Verletzungen nach sich ziehen können, muss ein Ersthelfer-Paket dabei sein. Mit Desinfektionsmittel und Verbandszeug, aber auch einer Zeckenzange.

Da Freilauf nicht immer möglich ist, gehört auch die Leine zum Gepäck. Dafür gibt es Flexileinen, die am eigenen Rucksack angebracht werden können, aber eher für kleine bis mittelgroße Hunde sinnvoll sind.

Wandern mit Hund im Ruhrgebiet

1. Naturschutzgebiet Langeloh | Castrop-Rauxel
Eine schöne Wanderroute führt durch dieses Naturschutzgebiet zwischen Castrop, Herne und Bochum. Der Naturpfad ist mit gelben Markierungen versehen und verläuft größtenteils durch Wald und Wiese. Einige Pfade sind nicht besonders gut ausgebaut, für trittsichere Hunde aber kein Problem.

Nur zwei Abschnitte des Rundwegs verlaufen durch besiedeltes Gebiet und entlang von befahrenen Straßen. Die fast fünf Kilometer schafft man in zwei Stunden – eine gute Teststrecke also. Die Strecke ist beliebt, viel Laufpublikum und vor allem andere Hunde sind erwartbar.

Naturpfad Langeloh: 4,7 km, Startpunkt Wanderparkplatz Bochumer Straße, Castrop-Rauxel

2. Kemnader See | Bochum, Witten

Der Bochumer Klassiker für Spaziergänger, Jogger, Radler, Skater und klar, auch Hunde-Wanderer. Die Seeumrundung verlangt acht Kilometer ab, dafür sollte man etwas mehr als drei Stunden einrechnen.

Denn ein längeres Verweilen auf der Hundewiese bei Witten-Herbede lässt sich nicht verhindern. Hier kann der Wuffi frei auslaufen und im Sommer ein erquickendes Bad im kühlenden Seegewässer nehmen.

Kemander See: 8 km, Startpunkt frei wählbar, etwa Hafen Heveney oder Freizeittreff Herbede

3. Naturpfad Kaiserberg | Duisburg

Gegenüber des Duisburger Zoos startet eine Wanderroute durch den Stadtwald – folgen Sie einfach den Markierungen mit weißem Kreis auf schwarzem Grund. Die abwechslungsreiche Strecke beinhaltet viel flache Wege, mehrere Steigungen, Bahntrassen und (vor allem für wasserliebende Hunde toll) einen Bachlauf.

Beim Wildschweingehege heißt es dann aber sicherheitshalber: Leine dran! Die zehn Kilometer des Rundwegs schaffen schon erfahrene Duos in etwa drei Stunden.

Naturpfad Kaiserberg: 10 km, Startpunkt Mülheimer Straße, gegenüber Zoo

4. Gipfelkreuzweg | Hagen

Im Osten des Ruhrpotts kann man mit dem Hundi für die erste große Bergwanderung trainieren. Denn der Gipfelkreuzweg führt durch die höchsten Berge Hagens und tief hinab ins Nahmer Tal und wieder rauf bis zur Sauerlandgrenze in Wiblingwerde.

13 Kilometer folgt man der Beschilderung mit Rechtecken über manches Auf und Ab. Insgesamt wird der Schwierigkeitsgrad aber noch als „mittel“ eingestuft. Wälder, freie Felder und Bäche sind schön, nur einmal muss man eine Autobahn passieren. Achtung: Kein Rundweg!

Gipfelkreuzweg: 13 km, Startpunkt Bahnhof Rummenohl


5. Baldeneysteig | Essen
Trainierte Wanderhunde im eingespielten Team können sich an eine der herausforderungsvolleren Wanderrouten im Ruhrgebiet wagen. Der Baldeneysteig rund um den Essener Baldeneysee schlägt mit einer Gesamtlänge von fast 27 Kilometern und 600 Höhenmetern zu Buche.

Weil das nächste Nahverkehrsangebot nie weit ist, kann die Runde jederzeit recht problemlos abgebrochen werden. Ist die Energie weiter unermesslich, können diverse Nebenstrecken (die „Seitenblicke“) hinzugefügt werden. Landschaftlich dürfen Hund und Besitzer sich auf den nördlichen Wegen über Waldgebiet freuen, während im Süden weite Felder dominieren.


Baldeneysteig: 26,7 km, Startpunkt frei wählbar, etwa S-Bahnhof Essen-Kupferdreh

Ab und an muss sich auch der fitteste Wanderhund ein Päuschen gönnen.

Ab und an muss sich auch der fitteste Wanderhund ein Päuschen gönnen. © Jamie-Street-on-Unsplash

Wandern mit Hund im Sauerland

1. Balver Rundweg | Balve

Klar, das Sauerland ist was für Wanderprofis. Aber wer mit Hund im Schlepptau erstmal das Gelände testen will, kann sich den Rundweg in Balve vorknöpfen. Fast neun Kilometer geht die Runde, die Steigungen sind meisterbar, in zweieinhalb Stunden ist man durch. Start (und Ziel) ist die Luisenhütte in Wocklum.

Geboten werden erwartbar viel Wald und Natur, dazu erstaunliche Panoramaaussichten und der plätschernde Orlebach.

Balver Rundweg: 8,8 Kilometer, Startpunkt: Luisenhütte Wocklum, Balve

2. Höhenflug-Rundtour | Sorpetal
Das Sauerland fordert Wanderer wie Hund. Das ist nirgendwo wahrer als bei dieser anspruchsvollen Rundtour durchs Sorpetal. Wiesen, Buchenwälder, Flüsse, Moore, Ausblicke und „die Urwälder von morgen“ verspricht das Tourismusportal Sauerland. Viele neue Eindrücke für neugierige Vierbeiner also.

Gute fünf Stunden können die auf 18 Kilometern gesammelt werden – immer dem weißen H auf blauem Grund nach. Der Preis sind einige stramme Steigungen.


Höhenflug-Rundtour: 18,1 km, Startpunkt Wanderparkplatz „Großes Bildchen“

3. Golddorf-Route | Wenholthausen
Mit schönen 11 Kilometern hat diese Rundtour eine vortreffliche Länge für Wanderungen mit Hund. Der kaltschnäuzige Kollege kann hier viel Natur erleben, die Pfote in den Esmecke Stausee tunken, an der Teufelstanne sein Revier markieren oder am Wildgehege mit anderen Arten kommunizieren.

Alle Wege sind gut ausgebaut und trotzdem mitten im Grün. Dreieinhalb Stunden sollte man einrechnen.

Golddorf-Route: 11,2 km, Startpunkt Eslohe Wenholthausen – Wenneplatz


4. Bigge-Liste-Wanderweg | Attendorn
Und hier eine Option für Wanderer mit ausdauernden Vierbeinern, die gar nicht genug vom Auslauf kriegen können. Denn für den Bigge-Liste-Wanderweg sollte man zwei Tage veranschlagen. Nicht nur aufgrund der 45 Kilometer langen Strecken, sondern auch wegen der insgesamt über 2000 Höhenmeter.

Es geht über Stock und Stein rund um Bigge- und Listersee, wo viel prächtiges Naturidyll wartet. Abkürzungen sind per Bootsfahrt machbar. Da bellt der Hund!


Bigge-Lister-Wanderweg: 45 km, Startpunkt: Waldenburger Bucht, Attendorn