Nilsen Pott von RW Unna hütete zuletzt im Klinikum Unna das Krankenbett, ist aber pünktlich zu Weihnachten entlassen worden.

© RWU

Waden- und Schienbeinbrüche bescheren RW Unna den Treffpunkt Klinikum

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Treffpunkt Klinikum: Pünktlich zu Weihnachten hat das Krankenhaus in Unna drei verletzte Spieler entlassen. Das Trio spielt bei RW Unna - und auch noch in der gleichen Mannschaft.

Unna

, 23.12.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Zeiten und die Orte sind meist unterschiedlich, wenn Mannschaften vor Anpfiff zusammenkommen. Mal trifft sich das Team am eigenen Sportplatz, um gemeinsam zum Gegner zu fahren. Andere begrüßen sich direkt vor Ort beim Gastgeber. Bei RW Unna gab es eine etwas kuriose Zusammenkunft - beim Treffpunkt Klinikum.

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Es sind auch schmerzvolle Erinnerungen, die Robin Rohleff, Spieler der zweiten Mannschaft, an seien Zeit im Christlichen Klinikum hat. Aber: Der 21-jährige Kicker muss im Nachhinein auch immer wieder Schmunzeln - über ein Mannschaftstreffen der ganz besonderen Art.

„Guck mal, ich habe meinen Schuh falsch herum an.“
Robin Rohleff, RW Unna

Es war das Spiel beim Holzwickeder SC III im September, als sich Rohleff eine schwere Verletzung zugezogen hatte. „Es gab einen Zweikampf im eigenen Strafraum, als ich mir den Fuß verdreht habe“, erklärt er die Situation. Und das muss kein schöner Anblick gewesen sein. „Guck mal, ich habe meinen Schuh falsch herum an“, habe der verletzte Spieler unter Schock gesagt.

Formalitäten auf dem Stationsflur: Robin Rohleff von RW Unna verbrachte viel Zeit im Christlichen Klinikum Unna.

Formalitäten auf dem Stationsflur: Robin Rohleff von RW Unna verbrachte viel Zeit im Christlichen Klinikum Unna. © Rohleff

Robin Rohleff hatte sich einen komplizierten Waden- und Schienbeinbruch mit Bruch des Sprunggelenks zugezogen. „Da war irgendwie alles durch“, erinnert er sich an die Verletzung, die ihn noch Monate beschäftigen wird. Auf die erste Operation folgte eine weitere, nachdem sich eine Sepsis gebildet hatte.

Duo von RW Unna lernte auf dem Stationsflur wieder laufen

Während der OP-Vorbereitung dazu wurde dann auch schon Teamkollege Hussein Amiri eingewiesen. Gleicher Verein, gleiche Verletzung: Waden- und Schienbeinbruch und Bruch des Sprunggelenks. Beide RWU-Spieler bezogen ihre Zimmer auf dem gleichen Flur - gleich gegenüber, wo es dann auch meist den gemeinsamen Kaffee gab. Rohleff: „Wir haben auf dem Flur wieder laufen gelernt.“

Und das Duo musste nicht lange auf den „ersten Besuch“ warten, als Mannschaftskollege Nilsen Pott vorbeischaute. Der musste sich wegen eines Abszesses am Steißbein im Klinikum behandeln lassen. „Na super, die nächste rote Jacke auf der Station“, amüsierte sich der Chefarzt bereits.

Grüße von nebenan: Hussein Amiri und Pfleger Liam Braun spielen ebenfalls in einer Mannschaft zusammen mit Nilsen Pott und Robin Rohleff.

Grüße von nebenan: Hussein Amiri und Pfleger Liam Braun spielen ebenfalls in einer Mannschaft zusammen mit Nilsen Pott und Robin Rohleff. © Braun

Schließlich hatte RW Unna dann auch die Startformation für ein Futsal-Match stehen. Der vierte Spieler stand in der Stationstür: Liam Braun. Der erfreut sich übrigens einer prächtigen Gesundheit, muss aber dennoch regelmäßig das Krankenhaus aufsuchen - als Krankenpfleger.

Für alle vier steht übrigens fest, dass sie im nächsten Jahr wieder in einem Team angreifen möchten. Und das, obwohl der Arzt ihnen geraten hat, sich ein anderes Hobby zu suchen. „Im Krankenhaus hatten wir viel Kontakt zu unseren Mitspielern, das ist ein großer Freundeskreis. Da mussten wir nicht lange überlegen, weiterzumachen“, sagt Robin Rohleff.

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Pünktlich zum Weihnachtsfest übrigens wurde der Treffpunkt Klinikum wieder aufgelöst. „Wir haben uns jetzt lange genug gesehen, ich kenne hier schon fast jeden mit Vor- und Zunamen“, freut sich Rohleff nun auf den eigenen Familienkreis.

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