
Aus gesundheitlichen Gründen hatte Tuncay Sönmez das Traineramt beim SSV Mühlhausen Anfang der Rückrunde der abgelaufenen Saison abgegeben. Nun kehrt er gesund und munter an die Seitenlinie zurück. © Michael Neumann
Vom Grünen aufs Grüne: Mühlhausen Comeback-Coach setzt in der Vorbereitung voll auf das Spielgerät
Fußball
Klare Kante: Mühlhausens Trainer Tuncay Sönmez verfolgt in der Vorbereitung eine konsequente Linie. Das Spielgerät steht zumeist im Vordergrund, ein gern genutzter Naherholungsort muss dafür weichen.
Trainer Tuncay Sönmez vom Fußball-Bezirksligisten SSV-Mühlhausen-Uelzen ist kein Freund des Waldes. Der Satz, der bei Klima- und Umweltschützern mindestens einen Sturm der Entrüstung auslösen würde, dürfte bei seinen Spielern für einiges an Erleichterung sorgen. Aber Vorsicht!
Für SSV Mühlhausens Trainer Tuncay Sönmez liegt die Wahrheit auf dem Platz
„Das Training auf dem Platz ist viel effektiver“, macht Sönmez klar. „Natürlich braucht man auch eine sehr gute konditionelle Grundlage. Aber dafür muss man nicht 20 Mal durch den Wald rennen. Das bringt keinem was.“ Spätestens jetzt dürften auch die heimischen Waldliebhaber dem Mühlhausener Trainer wieder wohlgesonnen sein, während den Spielern wohl doch wieder ein wenig mulmiger zumute werden könnte.
Der Mannschaft steht anstelle der Arbeit im grünen Gehölz nun eben eine schweißtreibende Vorbereitung auf dem gleichfarbigen Mühlhausener Kunstrasen bevor. „Wir werden da eine gesunde Mitte finden“, kündigt der Übungsleiter schmunzelnd an, der beim SSV Mühlhausen sein Comeback geben wird. Aus gesundheitlichen Gründen hatte Sönmez das Traineramt Anfang der Rückrunde der abgelaufenen Saison abgegeben, kehrt nun gesund und munter an die Seitenlinie zurück.
Auch sonst hat Tuncay Sönmez klare Vorstellungen davon, wie sich der SSV in der kommenden Spielzeit präsentieren soll. „Ein Trainer muss den Weg vorgeben und seine eigene Linie haben“, verdeutlicht er. „Ich möchte gerne agieren und spielbestimmend sein. Wir wollen einfach einen geilen Ball spielen und es fußballerisch lösen“, kündigt er eine sehr „fanfreundliche“, weil offensive Gangart an.
Dazu braucht es allerdings eine ziemlich homogene Truppe in allen Mannschaftsteilen. „Deswegen haben wir den Kader auch überall verstärkt“, verdeutlicht Mühlhausens Sportlicher Leiter Ralf Mäkler. Er hatte als „Gerüstbauer“ der Truppe die schwierigste Aufgabe des Sommers. „Wir haben im Winter zwei ganz wichtige Spieler an den Königsborner SV verloren. Die kannst du zeitnah nicht ersetzen. Das haben wir eben jetzt nachgeholt.“
Frische Offensive – erweiterte Defensive beim SSV Mühlhausen
Neben den Winter-Wechslern Christopher Simon und Leo Mayka verließ nun auch der letztjährige Topstürmer Ibrahima Camara den Mühlbach-Klub. Dafür lotste Mäkler mit Ex-Westfalenliga-Kicker David Bernsdorf, Furkan Cengiz (TSC Kamen), Luca Steinbach (Königsborner SV) und Can Demircan (Lüner SV) neue Leute für die Offensive an den Mühlbach.
Aber auch in der Defensive hat sich das Gesicht des Kaders verändert. Islam Kücükyagci (VfL Kemminghausen) und Levin Titt (BSV Heeren) sorgen für mehr Konkurrenzkampf im Deckungsverband, Keeper Fabian Vollmer soll gleichzeitig den arrivierten SSV-Torhütern mehr Dampf machen.
„Wir haben den Kader, dem zuletzt ein wenig Breite und auch Qualität gefehlt hat, in die richtige Richtung geschoben und gehen mit einem 23er Aufgebot in die Saison“, so Sönmez. Was dabei dann herauskommt, lassen aber sowohl Sönmez als auch sein Sportchef offen. „Für den Aufstieg brauchst du auch jede Menge Glück. Das hat man in der Vorsaison ja bei Sölde gesehen“, beteuert Mäkler. „Wir wollen das Bestmögliche rausholen, aber da sind noch einige Hochkaräter mit im Rennen.“