Vier Spiele ohne Sieg Ideenloser Holzwickeder SC erwartet eine Reaktion

Vier Spiele ohne Sieg: Ideenloser Holzwickeder SC erwartet eine Reaktion
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Benjamin Hartliebs Gesicht nach dem 0:1 gegen den TuS Hordel war ernst. Der Trainer des Fußball-Westfalenligisten Holzwickeder SC wirkte nach der Niederlage gegen das Schlusslicht angespannt und extrem gereizt. Wenn es irgendwo in Holzwickede Hoffnungen gegeben hatte, dass nach oben hin etwas geht, sind diese Träume bei 13 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Türkspor Dortmund vorbei. „Von unserer Seite ist es nie der Fall gewesen, dass es Spekulationen in den oberen Bereich der Tabelle gibt. Ich hoffe, dass spätestens mit diesem Spiel klar war, dass es das nicht geben darf“, stellte Hartlieb nach Spielschluss in seinem Trainerstatement klar.

Als Hartlieb dann auf Zuschauerreaktionen angesprochen wurde, die den HSC-Auftritt als schlechtestes Saisonspiel einordneten, platzte dem Holzwickeder Trainer der Kragen. „Von mir aus! [...] Das war mit Sicherheit der schlechteste Auftritt der Heimsaison. Der gegnerische Torwart hat drei-, viermal sensationell gut gehalten. Wir müssen ja auch mal schauen, was wir personell auf dem Parkett haben. Das muss man berücksichtigen“, ärgerte sich Hartlieb, der vom Spiel noch sichtlich aufgewühlt war.

Auch Mittelfeldspieler Finn Heinings ärgerte sich: „Das ist ein Spiel, was wir uns vorgenommen haben, klar zu gewinnen. Dass es so ausgeht, ist nach dem Spiel ein bisschen bitter.“ Der HSC habe das Spiel im Griff gehabt, sei aber nicht ins letzte Drittel gekommen. „Wir sind maximal enttäuscht, dass es so gelaufen ist“, so Heinings.

Finn Heinings ärgerte sich nach der Niederlage: „Wir sind maximal enttäuscht, dass es so gelaufen ist“, so Heinings.
Finn Heinings ärgerte sich nach der Niederlage: „Wir sind maximal enttäuscht, dass es so gelaufen ist“, so Heinings. © Reith

Hartlieb präzisierte: „Es ist genau das eingetreten, was nicht hätte passieren dürfen: die Führung für Hordel, nach einem Schema, nach dem wir vermehrt schon Gegentore bekommen haben“, analysierte Hartlieb den langen Ball beim schnellen Konter der Gäste nach 35 Minuten.

Und auch offensiv passte es am Sonntag überhaupt nicht. „Wir waren gegen einen körperlich völlig unterlegenen Gegner nicht in der Lage, spielerische Lösungen zu finden. Wir haben es zu keiner Zeit verstanden, dem Spiel von der physischen Intensität unseren Stempel aufzudrücken und das ist unfassbar enttäuschend“, erklärte Hartlieb und kündigte an, die Partie nun aufzuarbeiten: „Ich denke, das wird in der Woche auch ganz klares Thema sein. Ich bin gespannt auf nächsten Sonntag in Herne. Wir erwarten eine Reaktion.“ Dazwischen steht noch ein Test gegen die U19 des TSC Eintracht Dortmund am Mittwoch (19.30 Uhr, Montanhydraulikstadion) an.

Holzwickeder SC stark geschwächt

Die Niederlage gegen Hordel sei auch „Ausdruck der tatsächlichen und realen Qualität“, sagte Hartlieb und meinte damit auch die Ausfallliste. Auf der Tribüne saßen am Sonntag Mittelfeldspieler Isam El Aallali (noch ohne Minute), der am Meniskus verletzte Außenverteidiger Jan Nielinger, Langzeit-Ausfall Pjer Radojcic, die US-Boys Dondre Robinson und Andres Gomez Dimas, Innenverteidiger Dean Müsse sowie Australier Connor McLeod mit einer Arm-Manschette nach Bänderriss. Der grippekranke Philipp Gödde blieb gleich zu Hause.

Die „reale Qualität“, wie Hartlieb es nannte, auf dem Platz lag definitiv unter dem, was der volle Kader des HSC imstande wäre zu leisten. „Dass Spieler wie Serhat Uzun mal in ein Leistungsloch fallen, dass Eduardo Hiller nach langer Verletzungspause eine gewisse Zeit braucht und dass bei Michele Teofilo, der aus der A-Jugend-Bezirksliga kommt, Probleme sind, muss man auch verzeihen können“, sagte Hartlieb.

Til Busemann hilft erst Kianosh Amiri (r.) hoch, dann Michele Teofilo (l.).
Til Busemann hilft erst Kianosh Amiri (r.) hoch, dann Michele Teofilo (l.). © Reith

Beim Gast aus Hordel war die Personalnot sogar noch größer. „Bei uns standen wieder U19-Spieler in der Startelf. Das ist nicht normal“, sagte der Ex-Holzwickeder Robin Schultze, der Hordel als Kapitän aufs Feld geführt hatte. „Das kann hier heute natürlich auch 1:1 ausgehen, 2:1 für uns oder 2:2. Es war schon ein ausgeglichenes Spiel von den Torchancen her“, sagte Schultze.

Nach dem schwachen Start mit drei sieglosen Spielen und dem folgenden Höhenflug mit fünf Siegen in Serie ist der HSC nun in einem ersten Loch angekommen. Aus den letzten vier Partien gab es gerade einmal einen Punkt bei nur drei eigenen Toren.

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