Viele Ideen für das Stockum der Zukunft
Projekt zur Dorfentwicklung
Sauberkeit, freie Wege und ein intaktes Bürgerhaus: Diese und einige andere Wünsche schreiben die Stockumer professionellen Stadtplanern ins Aufgabenheft. Was wie umgesetzt werden kann, soll sich in einigen Monaten herausstellen.

Stadtplanerin Kathrin Feigs sammelte und dokumentierten die Ideen und Hinweise der Stockumer. Foto: Pähler
Was man in Stockum verbessern kann oder was vielleicht auch schon gut ist, trugen Bewohner und Nachbarn am Montag bei einem Dorfspaziergang zusammen. Hintergrund ist das in Auftrag gegebene Dorfinnenentwicklungskonzept Lünern – Stockum (DIEK), das nach Wegen sucht, das Dorfleben auf lange Sicht attraktiv zu erhalten. „Wir leben hier nicht, darum machen wir so einen Spaziergang um das Dorf kennenzulernen und zu erfahren, was sie attraktiv finden und was sie vielleicht nicht mögen“, erläuterte Alfred Körbel vom Büro „plan-lokal“ in Dortmund. Ziel ist es dabei, nicht nur Konzepte zu entwickeln, sondern „nach Möglichkeit auch Fördermittel von Land und Bund hier her zu hohlen“. Nachdem ein entsprechender Dorfspaziergang in Lünern Anfang des Jahres schon erfolgt war, war nun Stockum an der Reihe und die Resonanz war mit rund 20 Teilnehmern für ein so kleines Dorf durchaus nicht schlecht.
Startpunkt war der Maibaum an der Ecke Stockumer Wiese – Stockumer Dorfstraße. Und hier wurde auch bereits das erste Ärgernis angesprochen. Die Müllcontainer neben der Bank, die sonst durchaus als geselliger Treffpunkt genutzt würde, stören nicht nur das Straßenbild, sondern verstimmen auch die Anwohner, da nicht jeder Abfall in den Containern landet.
Bei der Wanderung zum Bürgerhaus fiel „plan-lokal“-Projektleiterin Kathrin Feigs die Straßensituation auf. Die relativ schmalen Bürgersteige stören die Anwohner zwar nicht, doch die Parkplatzsituation ist ein Problem. Hier ist vor allem der Stockumer Hofmarkt Segen und Fluch. Einerseits bringt er eine Einkaufsmöglichkeit und Leben ins Dorf, andererseits parken auswärtigen Besucher oft die Straße komplett zu, so dass Traktoren und Busse es schwer haben, durchzukommen.
Ein anderer Punkt fiel Körbel beim Spaziergang auf: Es gibt keine abgesenkten Bordsteine im Ort. Für Senioren und Eltern mit Kinderwagen ist das ein Problem. Auch der Zustand so mancher schmalen Gasse lässt zu wünschen übrig. Ein großes Anliegen der Stockumer ist auch die Instandhaltung ihres Bürgerhauses, ein vitaler Teil des Dorflebens, ohne das nicht nur den Stockumer Vereinen eine Anlaufstelle fehlen würde. Dort trafen sich die Teilnehmer des Spaziergangs schließlich, um noch mal alle Punkte zusammen zu tragen. Angesichts des schönen Wetters wurde diese Zusammenkunft kurzfristig nach draußen verlegt, wo man den Spielplatz, ein weiterer Brennpunkt mit akutem Handlungsbedarf, im Blick hat.
Verkehr, Nahversorgung und Ortsbild, all diese Themen wurden besprochen und detailliert vom „plan-lokal“-Team notiert. Der nächste Schritt ist eine systematische Auswertung, bei der auch festgestellt werden soll, wie sich die Stockumer Bevölkerung zusammensetzt und wie sich das Dorf voraussichtlich entwickeln wird. Anschließend steht eine Stärken-Schwächen-Analyse, die im September mit interessierten Bürgern rund um die Arbeitsgruppe Dorfentwicklung Unna besprochen werden soll. Circa ein Dreivierteljahr soll die gesamte Arbeit an dem DIEK Lünern-Stockum dauern. „Die Frage ist, wie stellen sie sich ihr Dorf in der Zukunft vor“, stellte Körbel fest.