Videobeweis nach Ohrfeige Furkan Bahcekapili vom TSC Kamen lange gesperrt

Videobeweis nach Ohrfeige: Furkan Bahcekapili vom TSC Kamen für 12 Spiele gesperrt
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Das war´s! Für Furkan Bahcekapili vom A-Kreisliga-Schlusslicht TSC Kamen ist die Saison gelaufen. Nach einer schallenden Ohrfeige an seinem Oberadener Gegenspieler wurde der Offensivspieler durch das Sportgericht Unna-Hamm für zwölf Spiele gesperrt. Das Strafmaß, das deutlich länger hätte ausfallen können, bleibt damit sogar noch im Rahmen.

Die Tätlichkeit ist klar zu hören - und zu sehen. Dem Sportgericht lag ein Video vor, dass die Tätlichkeit von Bahcekapili dokumentiert. Auch die Partie vom 19. März am Römerberg, in der der bis dato sieglose TSC Kamen sogar seinen ersten Saisonsieg mit 3:2 eingefahren hat, wurde per Kamera am Flutlichtmast durch den Anbieter Staige aufgezeichnet.

Sie zeigt zwei Tätlichkeiten: Zum einen tritt Bahcekapili im Rücken des Schiedsrichters gegen Niclas Beckerling vom SuS Oberaden nach. Als dieser ihn zur Rede stellen will, schlägt der TSC-Spieler dem Oberadener mit der flachen Hand ins Gesicht. „Das wurde sofort rot“, erklärte Beckerling später auf Nachfrage. Cetin Bahcekapili, Vater von Furkan, rechtfertige das Vorgehen seines Sohnes nur kurze Zeit später, denn immerhin sei der zuvor bespuckt worden, sagt er.

Für die Urteilsfindung des Sportgerichts war diese Aussage eher nebensächlich, im Mittelpunkt stand die Ohrfeige - und die ist klar im Video zu sehen. „Es war eine klare Absicht und ist eine grobe Unsportlichkeit“, erklärt der Vorsitzende des Sportgerichts, Michael Zahorodnyj. Mit der 12-Spiele-Sperre blieb das Gremium in der Mitte des Strafmaßes, das auch deutlich in Richtung 24 Spiele hätte gehen können.

Strafmaß mit Luft nach oben

„Der Schlag ist zweifelsohne nicht zu akzeptieren. Wir können aber auch nicht nachweisen, ob der Spieler provoziert oder bespuckt wurde und haben uns somit auf 12 Spiele geeinigt, das sind gut drei Monate“, erklärt der Sportgerichts-Chef. „Ich hoffe, dass der junge Spieler daraus gelernt hat.“

Zahorodnyj in seiner Begründung weiter: „Wir wollten das Strafmaß aber auch nicht überziehen, denn für den Spieler ist damit die Saison so oder so gelaufen. Wir lassen uns so für noch schwere Fälle zudem noch Luft nach oben.“

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