Die Überraschung war groß: Die Stadtrivalen TuS Westfalia Kamen und VfL Kamen gründen ab der nächsten Saison mit der SG Handball Kamen einen gemeinsamen Spielbetrieb. Nun haben sie großes vor.
TuS Westfalia Kamen und VfL Kamen: Keine Fusion im klassischen Sinne
Westfalia-Abteilungsleiter Florian Lehnen begründet den historischen Zusammenschluss wie folgt: „Wir wollen die Zukunft des Handballs im Zentrum von Kamen für die nächsten Jahre absichern und neu ausrichten. Mit der Zusammenarbeit können wir alle möglichen Kräfte gemeinsam bündeln.“
Laut Justus Fabian Keck, Abteilungsleiter des VfL Kamen, ist außerdem die Jugendarbeit von hoher Bedeutung: „Wir wollen Kindern und Jugendlichen im Zentrum von Kamen attraktiveren Handball anbieten. Der volle Fokus muss auf der Jugend liegen.“
Wichtig zu betonen ist, dass es sich bei der Kooperation um keine Fusion im klassischen Sinne handelt. Beide Vereine melden ausschließlich unter dem Namen SG Handball Kamen einen gemeinsamen Spielbetrieb an. Der VfL Kamen sowie die TuS Westfalia Kamen bleiben als einzelne Vereine bestehen.
Kaderplanung der beider Handballklubs weit fortgeschritten
Laut Lehnen ist die Kaderplanung für die nächste Saison bereits weit fortgeschritten: „Es haben uns alle Spieler eine Zusage für die kommende Saison gegeben − und das unabhängig von Liga oder Mannschaftszugehörigkeit“, sagte Lehnen. Eine deutliche Ansage des Westfalia-Abteilungsleiters, welcher eine Sache bereits jetzt verraten kann: „Es wird auf jeden Fall Überschneidungen geben, dass Spieler aus unserer Mannschaft bei der aktuellen VfL-Mannschaft spielen werden und andersrum genauso.“
VfL-Abteilungsleiter Keck ergänzt: „Im Prinzip stellen wir als VfL die erste Mannschaft in der nächsten Saison. Dennoch handeln wir klar nach dem Leistungsprinzip. Keiner hat das Anrecht darauf zu spielen.“ Sein Kollege Lehnen kann allerdings versichern, dass man sich gute Spieler, die der Mannschaft einen großen Mehrwert bieten, nicht einfach wegnehmen möchte.
Vereine führten erste Gespräche bereits vor zwei Jahren
Der Zusammenschluss beider Klubs zur SG soll die Spielgemeinschaft auch für potenzielle Neuzugänge attraktiver machen. „Wenn zwei große Traditionsvereine sich zusammenschließen, bietet das einiges an Potenzial und ist für Spieler sehr interessant“, so Lehnen. „Die Power von zwei Vereinen ist auf jeden Fall ein attraktives Konstrukt für Außenstehende“, ergänzt Keck.
Trotz der Rivalität, die laut Keck sowieso eher mit einem Augenzwinkern zu sehen sei, gab es schon in der Vergangenheit gemeinsame Gespräche der Klubs bezüglich einer engeren Zusammenarbeit: „Florian und ich haben vor über zwei Jahren angefangen, gemeinsame Gespräche zu führen. Auch in den Jahren zuvor gab es bereits Kontakt zwischen beiden Vereinen, diese Gespräche wurden aber leider nie richtig durchgezogen“, meint der Abteilungsleiter des VfL Kamen. Nun hat der Zusammenschluss also endlich geklappt. Man darf gespannt sein, wie sich so die Sportart zukünftig in Kamen entwickeln wird.
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