
© Thorsten Teimann (A)
VfL Kamen rastet komplett aus: Keeper Joel Kiranyas erzielt Traumtor - als Feldspieler
Fußball
Bei den Zuschauern war die Verwunderung groß. Nach dem zwischenzeitlichen 5:0 brechen beim VfL Kamen alle Dämme. Die Euphorie war aber mehr als verständlich: Der Keeper hatte als Feldspieler ein Traumtor erzielt.
Die Partie war längst entschieden, als Joel Kiranyaz sich dazu entschied, den Schlenzer auszupacken. Die etatmäßige Nummer eins des Tabellenführers der Kreisliga A1 Unna-Hamm nahm Maß und zirkelte den Ball zum zwischenzeitlichen 5:0 in die Maschen. Der Jubel im VfL-Lager kannte keine Grenzen.
Kreisliga A1 Unna-Hamm
TuS Germania Lohauserholz II - VfL Kamen
0:6 (0:4)
„Das war schon kurios“, sagte nach dem Spiel Emre Aktas mit einem Grinsen in der Stimme. Der Trainer des VfL Kamen konnte die Verwunderung aufseiten des TuS Germania Lohauserholz-Daberg ob der Kamener Jubelarien durchaus nachvollziehen. „Die haben sich gefragt: Warum feiern die ein 5:0 so sehr?“, sagte Aktas. Was die Fans der Heimmannschaft allerdings nicht wussten: Kiranyas hütet normalerweise das Tor und war nur aufgrund von Personalproblemen ins Spiel gebracht worden. Doch statt zwischen den Pfosten zu stehen, lief er im Feld auf.

Joel Kiranyaz (l.) stand kurz vor Schluss im Mittelpunkt der Partie seines VfL Kamen. Nicht als Keeper, sondern als Feldspieler erzielte er ein Traumtor. © Thorsten Teimann
Der VfL Kamen musste am Sonntag nämlich kurzfristig den Ausfall von vier Spielern - zwei fehlten erkrankt, zwei privat verhindert - hinnehmen, darunter drei Leistungsträger. Mit nur 13 Feldspielern trat der VfL die Reise nach Hamm an. Die Anspannung bei Aktas war dementsprechend groß. Die legte sich allerdings früh, denn das Spiel verlief sofort nur in eine Richtung - die des Lohauserholz-Tores. Mark Ellerkmann, zweimal Engin Duman und Murat Büyükdere hatten schon zur Pause eine 4:0-Führung herausgespielt.
Engin Duman erzielt seine Saisontore 22 bis 24
In Durchgang zwei nahm der VfL dann etwas den Fuß vom Gas. Bis in die Schlussphase, in der sich Kiranyaz ein Herz fasste und die Stimmung in seiner Mannschaft mit seinem Traumtor explodieren ließ. Das Tor brachte auf jeden Fall erneuten Schwung in die Partie. Duman, der zuvor auch einige Chancen hatte liegen lassen, kam doch noch zu seinem dritten Treffer und erzielte somit seine Saisontore 22 bis 24.
„Wir haben das Spiel bestimmt, mit dem 4:0 zur Pause war Lohauserholz noch gut bedient“, so Aktas. Unglücklicherweise verletzten sich im Spiel auch noch Andre Born sowie Burim Losaj. Die ohnehin schon dünne Personaldecke ist vor dem Spiel am Dienstag, 15. März, bei Eintracht Werne (Anstoß: 19.30 Uhr) also noch einmal geschrumpft.
VfL: Hellebrandt - Gül, Duman, Büyükdere, B. Losaj (75.), Ellerkmann, Gohr, Rudolf (56. M. Maier), Najih, Born (59. G. Losaj) , Nagler
Tore: 0:1 Ellerkmann (9.), 0:2 Duman (17.), 0:3 Büyükdere (21./FE), 0:4 Duman (37.) 0:5 Kiranyas (84.), 0:6 Duman (87.)
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
