Der VfL Kamen steht wieder da, wo er stehen möchte: mit 30 Punkten und einem Zähler Vorsprung auf Platz eins der Fußball-Bezirksliga 7. Am Sonntag feierte das Team einen satten 5:0-Auswärtserfolg beim SV Hilbeck und stürmt somit zurück an die Spitze - vorbei am Werner SC, der am Wochenende spielfrei hatte.
Grund zum jubeln also für Coach Mehmet Kara, dessen Matchplan voll aufgegangen ist. „Wir haben Hilbeck keine Torchance gegeben. Das ist für mich sehr wichtig. Dazu haben wir schöne Tore herausgespielt. Ich bin sehr zufrieden“, sagte Kara nach der Partie strahlend über beide Ohren.
Dabei hätte das Ergebnis gut und gerne noch höher ausfallen können. Dem stimmte Kara zu: „Man kann aber nicht jeden reinmachen. Es ist okay so, das Ergebnis geht in Ordnung.“ Der Kamener Trainer fand aber doch das Haar der Suppe. Nicht immer hätten seine Spieler die optimale Position gefunden: „Vielleicht fehlten die Kraft und die letzte Konsequenz. Aber wir haben den Ball und Gegner laufen lassen, guten Fußball gezeigt. Jetzt haben wir wieder eine Woche Lebensqualität!“
VfL Kamens Matchplan geht gegen den SV Hilbeck voll auf
Und der VfL Kamen legte los wie die Feuerwehr. Schon nach vier Minuten stand es 2:0 für die Gäste. Auch das hatte Kara so vorgegeben: „Ich wollte, dass wir das Spiel früh entscheiden. Wir wollten einer Mannschaft, die unten drin steht, nicht das Gefühl geben, dass sie eine Chance gegen uns hat.“ Dabei kam den Kamenern auch zugute, dass Hilbeck sich eben nicht nur hinten reinstellte, sondern auch versuchte, vorne mitzuspielen. „Das hatte ich im Vorfeld anders erwartet, vielleicht wollten sie uns überraschen“, gab Kara zu. „Aber diese Spielweise kam uns sehr gelegen.“
Kein Faktor für den VfL war am Sonntag Serkan Gül, der verletzungsbedingt passen musste. „Er fehlte schon vergangenen Dienstag beim Training angeschlagen und musste am Freitag sogar abbrechen. Er ist ein sehr wichtiger Spieler. Da wäre ein Einsatz zu riskant gewesen“, klärte Kara das Fehlen der Stammkraft auf. Aber auch der Rest der Mannschaft habe es laut dem Trainer sehr gut gemacht: „Alle, die reingekommen sind, aber auch die erste Elf, haben es gut gemacht. Für mich gibt es nach so einem Spiel nichts zu meckern.“
Gegen andere Teams hätte Hilbecks Auftritt gereicht
Der SV Hilbeck steht weiterhin mit zehn Punkten nur einen Platz vor der Roten Zone. Coach Uwe Beck wusste die Niederlage gegen den neuen Ligaprimus im Nachgang richtig einzuordnen: „Wir haben heute das Maximum rausgeholt. Wenn du aber nach vier Minuten schon 0:2 zurückliegst, dann wird es schwierig.“
Seine Mannschaft habe versucht, den Gegner früh zu attackieren und ins Pressing zu gehen. Das habe laut Beck über weite Strecken des Spiels auch gut funktioniert: „Aber wir hatten eben nicht die Finesse, uns durchzusetzen.“ Was dem Hilbeck-Coach jedoch gefiel, war das Abwehrverhalten bei gegnerischen Standards: „Die haben wir sehr gut in den Griff bekommen. So haben wir in der Vergangenheit häufig Gegentore kassiert. Heute war das stabil“, befand der Coach.
Gegen andere Teams in der Liga hätte so ein Auftritt womöglich gereicht, sagte Beck, aber: „Gegen so eine Mannschaft wie den VfL Kamen eben nicht. Ich verliere nur ungern. Wir wissen, wo wir zulegen müssen. Da bin ich auch guter Dinge.“ Sein Team habe gezeigt: „Die Mannschaft will und die Mannschaft lebt.“