Vater aus Hattingen nach Missbrauch verurteilt „Ich habe meinem Sohn großen Schaden zugefügt“

Vater verurteilt: „Das Schlimmste, was sich man sich vorstellen kann“
Lesezeit

Am Ende war doch noch so etwas wie Reue zu spüren. Nach einer Serie von Missbrauchstaten an seinem eigenen Sohn ist ein 51-Jähriger aus Hattingen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Zuvor hatte er den Richtern gesagt: „Ich habe meinem Sohn großen Schaden zugefügt. Ich hoffe, dass ich ihn irgendwann um Vergebung bitten kann.“

Bis dahin wird es aber noch eine Zeit dauern. Im Urteil hat das Essener Landgericht auch das bereits bestehende Kontaktverbot bestätigt. Richter Lukas Hempel sprach von einem „großen Vertrauensmissbrauch.“ Die Staatsanwältin hatte es sogar noch drastischer formuliert: „Das ist das Schlimmste, was man sich für ein Kind vorstellen kann. Es wird missbraucht, zu Hause, da wo man Geborgenheit sucht, im eigenen Bett, durch den eigenen Vater.“

Online-Anzeige über das Portal der NRW-Polizei

Der Angeklagte war davon ausgegangen, dass sein Sohn schlafen würde. Doch das war eine Fehleinschätzung. Um die sexuellen Übergriffe zu beenden, die rechtlich auch als Vergewaltigung einzustufen sind, hatte der damals 15-Jährige seinen Vater schließlich über das Online-Portal der NRW-Polizei angezeigt.

Wie schwer die Taten den Jugendlichen immer noch mitnehmen, war auch während der Urteilsverkündung zu sehen, die er nur bis zur Hälfte durchgestanden hat. Der Angeklagte hatte bereits im Vorfeld des Prozesses 25.000 Euro Schmerzensgeld gezahlt.

Sohn zeigt Vater (51) übers Internet an: Sexueller Missbrauch sollte aufhören

Gefängnis nach Schlafzimmer-Drama: Geplante Hochzeit konnte Marler nicht retten

In der Klinikum-Notaufnahme: Psychisch kranker Mann drohte mit Bombe - jetzt steht er vor Gericht