USC schlägt Potsdam 3:2
Bundesliga
Es bleibt dabei. Der USC Münster ist in heimischer Halle in der Volleyball-Bundesliga nicht zu schlagen. In einem spannenden Krimi auf sehr hohem Niveau setzte sich der Rekordmeister nach 117 Minuten mit 3:2 (17:25, 25:17, 23:25, 25:17,15:9) gegen den SC Potsdam durch. Dabei brachte ein taktischer Kniff von Trainer Axel Büring letztlich den Sieg.

Louisa Lippmann, Tess von Piekartz und Sarah Petrausch (v.l.) bejubeln den Sieg über Potsdam.
Büring machte spontan aus der Not eine Tugend und setzte Nadja Schaus von außen in die Zentrale, so wie sie es einst in Italien spielte. Aus der Mitte rotierte Schwertmann aus dem Team, dazu füllte Luisa Lippmann die Lücke. Und plötzlich brachte der USC die Bälle auf den Boden. Nach dem 5:5 durch einen Bathen-Patzer nahm Büring eine wirkungsvolle Auszeit. Die nächsten fünf Punkte gingen an Münster, SCP-Trainerfuchs Albert Salomoni reagierte ebenfalls mit einem Timeout. Doch der USC brachte die Führung ins Ziel. Nach dem dritten Durchgang dachten viele, der Wille der USC-Spielerinnen sei gebrochen. Es ging auf und ab auf hohen Niveau. Der USC drehte einen 7:11-Rückstand in eine Führung um und gewann durch einen irren Punkt psychologisch die Oberhand. Die fabelhafte USC-Feldabwehr kratzte sechs SCP-Angriffe vom Boden. Dreimal reagierte Linda Dörendahl sensationell, einmal rettete die Spielführerin mit einem „Bathen-Hecht“, ehe Zuspielerin Tess von Piekartz mit einem frechen Heber über alle Potsdamer Damen zum 21:19 die 1509 Zuschauer zu einem kollektiven Jubelschrei bewegte. Allein das rechtfertigte ihre Auszeichnung als wertvollste Spielerin. Doch vier unnötige Fehler beim Stand von 23:21 kosteten noch den Satz. „Das einzige Manko war, dass wir unsere Führungen nicht behaupten“, sagte Dörendahl.
Dann bewies der USC ganz große Moral und blies zur Aufholjagd. Schwertmann (Punktbeste mit 16 Zählern), die Mitte des zweiten Satzes Silge ablöste, und Schaus (15 Punkte, 50 Prozent Effektivität im Angriff) blockten die starke SCP-Spanierin Jessica Rivero (18 Punkte) immer häufiger, Bathen glänzte nun nicht mehr nur in der Annahme, sondern steigerte sich auch im Angriff (14 Zähler). Alisha Ossowski wechselte sich mit Lippmann erfolgreich auf der Angriffsposition ab. Und beim Stand von 20:16 im vierten Satz durfte sogar die nachgerückte Julia Schäfer ihr Bundesliga-Debüt feiern– und zwar äußerst erfolgreich. Keinen Punkt gewährte der USC dem Gast mehr in Satz vier. Die Brandenburger waren gefrustet, der USC wie im Rausch. Lippmann donnerte den Ball zum 15:9 im Tie-Break aufs Parkett und sicherte ihrer Mannschaft so den schwer verdienten siebten Saisonsieg.