USC-Endstation Schwerin
Volleyball: Bundesliga
Es ist lange her, dass der Tross des USC Münster derart entspannt zu einem Bundesliga-Auswärtsspiel zum Schweriner SC reisen konnte. Das Heimrecht in den Pre-Playoffs ist durch den 3:0-Sieg gegen Aachen vom Sonntag gesichert, Platz sieben im Abschlusstableau ist für die Unabhängigen in Stein gemeißelt. Doch Münsters Coach Axel Büring geht es im letzten Spiel der Normalrunde heute um 19.30 Uhr um mehr als nur weitere Punkte.

Stefanie Karg, Louisa Lippmann, Wiebke Silge Foto: MünsterView/Tronquet
Also alles ganz normal? „Gut, wir haben das Training etwas anders periodisiert, am Dienstag etwas Krafttraining eingeschoben, was wir vielleicht nicht gemacht hätten, wenn es in Schwerin drauf ankäme. Und wir werden dort das Spiel auch nutzen, um Varianten zu testen. Aber sonst ist alles wie immer“, ergänzt der 46-Jährige. Der ist aber gezwungen, sein Ensemble im Vergleich zum Westschlager umzustellen. Weil Irina Kemmsies, Julia Schäfer und Louisa Lippmann Abi-Vorklausuren bewältigen müssen, fallen die drei Youngster aus. „Schade, denn ich hätte gern den Spielerinnen etwas mehr Einsatzzeit gegeben, die zuletzt nicht so viel gespielt haben“, sagt Büring, der als zweite Zuspielerin die 17-Jährige Lisanne Meis aus der zweiten Mannschaft in den Erstliga-Kader berief.
Ebenfalls verzichten muss der USC wie schon gegen Aachen auf Leonie Schwertmann. Ein Hexenschuss macht der Mittelblockerin zu schaffen. Es ist nicht das erste Mal, dass der 20-Jährigen der Rücken Probleme bereitet. So wird Wiebke Silge erneut stärker in den Fokus rücken. „Man hat ihr zuletzt schon angemerkt, dass sie anders auftritt, wenn sie nicht Leonie als Back-up hat, sondern länger allein Verantwortung tragen muss. Aber sie hat ihre Sache gut gemacht“, lobte Büring Silges Leistung nach dem Duell gegen Aachen.
Entspannung beim USC, Anspannung beim SSC. Der Fünfte der Liga möchte in der Tabelle allzu gern noch um einen Platz klettern, um sich in den Playoffs das Heimrecht zu sichern. Durch Münsters Sieg gegen die „Ladies in Black“ ist Schwerin punktgleich mit den viertplatzierten Aachenerinnen (beide 34). Außerdem hat das Team von Trainer Felix Koslowski noch eine Rechnung zu begleichen: Das Hinspiel am Berg Fidel war eine der bisher acht Saisonniederlagen für den SSC. In Gedanken an diesen furiosen 3:1-Sieg im Dezember dürfte der USC noch entspannter nach Schwerin fahren.