US-Student tot, erfundenes Interview, selbstfahrende Autos

Das Morgen-Update

Der US-Student Otto Warmbier, der mit schweren Hirnschäden aus der Haft in Nordkorea kam, ist tot. Die Nasa hat neue Planeten entdeckt, heute soll es um die Moral von selbstfahrenden Autos gehen und es startet der Prozess um den angezündeten Obdachlosen in Köln. Außerdem soll die BILD ein Interview mit Germanwings-Pilot Lubitz erfunden haben: Hier erfahren Sie, was Sie in der Nacht verpasst haben und was der Tag bringt.

NRW

, 20.06.2017, 08:18 Uhr / Lesedauer: 4 min

Das Wetter:

Es bleibt heiß - bei Temperaturen um die 30 Grad hält man es heute am besten im Freibad aus. Während es laut Deutschem Wetterdienst vormittags noch überall sonnig sein soll, können am Nachmittag teils Wolken aufziehen. Eventuell gibt es vereinzelt Schauer und Gewitter. Die genauen Werte für Ihren Ort finden Sie hier.

Der Verkehr:

Bei der Bahn gibt es nach den Anschlägen auf verschiedene Bahnstrecken auch heute Morgen noch Verzögerungen. Besonders Hamburg und Berlin sind betroffen, in NRW gibt es wegen der Bauarbeiten nur noch geringe Verspätungen und das auch hauptsächlich auf der Strecke zwischen Köln-Mülheim und Opladen.

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Das ist gestern Abend und in der Nacht passiert:

  • Der US-Student Otto Warmbier ist tot. Das teilten seine Eltern am späten Montagabend mit. Der 22-Jährige war 17 Monate lang in Nordkorea in Haft, weil er dort 2016 ein Propagandaplakat abgerissen hatte. Erst vor einigen Tagen war er im Wachkoma liegend in die USA zurückgebracht worden. Nach Darstellung der Ärzte hat er schwere Hirnschäden erlitten. Woher die gesundheitlichen Schäden rührten, ist bisher nicht abschließend geklärt. Die Führung in Pjöngjang hatte US-Diplomaten gegenüber angegeben, Warmbier sei in der Haft in Nordkorea an Botulismus erkrankt - einer schweren Nahrungsmittelvergiftung. Die US-Seite zweifelt diese Darstellung an. 
  • Die Online-Seite BuzzFeed News hat am Dienstagmorgen eine Recherche öffentlich gemacht, nach der ein Interview der BILD-Zeitung mit der Geliebten des Germanwings-Amokpiloten Lubitz erfunden sein soll. Die angebliche Geliebte sei eine Hochstaplerin, auf die die Zeitung hereingefallen sei, schreibt BuzzFeed News. Indizien für den Betrug gab es schon vor der Recherche einige. Hier geht es zu der Recherche.
  • Mit dem Weltraumteleskop „Kepler“ haben Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde Nasamehr als 200 mögliche neue Planeten erspäht. Von den insgesamt 219 sogenannten Exoplaneten seien 10 fast so groß wie die Erde und könnten möglicherweise die Voraussetzungen für Leben bieten, teilte die Nasa mit. Die Zahl der Exoplaneten-Kandidaten, die „Kepler“ in den vergangenen Jahren entdeckt hat, steigt damit auf mehr als 4000. Mehr als 2300 davon konnten bereits als Exoplaneten, also Planeten bei anderen Sternen, verifiziert werden.
  • Nach einer Autoattacke auf einen Kleinbus der Gendarmerie im Herzen von Paris haben die Behörden Ermittlungen wegen Terrorverdachts aufgenommen. Ein mutmaßlicher Islamist hatte am Montag auf dem Prachtboulevard Champs-Élysées mit seinem Wagen den Bus gerammt, sein Auto ging danach in Flammen auf.
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  • Die Zahl der Todesopfer durch den verheerenden Waldbrand in Portugal hat sich auf 63 erhöht. Ein Feuerwehrmann erlag am Montag seinen Verletzungen. Die Flammen im Bezirk Leiria rund 200 Kilometer nordöstlich von Lissabon fressen sich inzwischen weiter durch die bergige Waldregion. Der Zivilschutz erklärte, man komme bei der Bekämpfung des Feuers zwar „gut voran“, die Lage sei aber wegen der ungünstigen Witterungsbedingungen weiter „besorgniserregend“. 
  • Ein französischer Journalist ist in der nordirakischen Stadt Mossul bei einer Minen-Explosion getötet worden. Französischen Medienberichten zufolge wurden Villeneuve und zwei weitere französische Reporter bei der Explosion der Mine verletzt und zur Behandlung in ein US-Militärkrankenhaus gebracht. Villeneuve sei dort gestorben, berichtete der Sender LCI. Wie die Zeitung „Liberation“ meldete, starb ein kurdischer Kollege der Franzosen noch am Ort der Explosion. 

Das wird heute spannend oder wichtig:

  • Nach einem illegalen Autorennen in der Innenstadt von Mönchengladbach sitzt ein tatverdächtiger Autofahrer in Untersuchungshaft. Heute informieren Polizei und Staatsanwaltschaft über ihre Erkenntnisse. Die Ermittler werfen einem 28 Jahre alten Fahrer aus Schwalmtal vor, mit dem tödlichen Unfall bei einem illegalen Rennen einen Mord begangen zu haben. Ein Fußgänger war dabei am Freitagabend überfahren worden und gestorben. Die Polizei hat eine fast 20-köpfige Ermittlungsgruppe gebildet, um den Fall rasch aufzuklären. Unter anderem müssen Zeugen gehört und Videofilme ausgewertet werden. 
  • Ein dreiviertel Jahr nach einem Unfall mit drei Toten im Münsterland wird heute vor dem Amtsgericht Rheine das Urteil gegen den Lastwagenfahrer erwartet. Laut Anklage soll der 24-Jährige in einem Zustand völliger Übermüdung die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren haben. Der Fahrer muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Am ersten Prozesstag hatte er sich zu seiner Verantwortung bekannt. Der Lastwagenfahrer war Anfang September auf der Bundesstraße 54 mit einem Futtermittel-Transporter bei Altenberge nahe Münster ins Schleudern geraten und über eine Mittelplanke aus Beton in den Gegenverkehr gerutscht.
  • Im Prozess um den qualvollen Tod eines Obdachlosen in Köln soll heute das Urteil gesprochen werden. Zwei andere Obdachlose - ein Mann und eine Frau - sind vor dem Landgericht Köln angeklagt, den 29-Jährigen im November getötet zu haben. Demnach traten sie ihn nach einem Streit so brutal gegen Kopf und Bauch, dass er starb. Um Spuren zu beseitigen, sollen sie die Leiche angezündet haben. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Mann wegen gemeinschaftlichen Totschlags in einem minderschweren Fall eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren gefordert. Für die Frau forderte sie fünf Jahre und sechs Monate. 
  • Im Schadenersatzprozess gegen den verurteilten Kunstberater Helge Achenbach will das Landgericht Düsseldorf heute eine Entscheidung verkünden. Dem 65-Jährigen droht auch in dem neu aufgerollten Zivilprozess eine Verurteilung zu einer millionenhohen Zahlung an die Familie des gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht. Das Landgericht hatte Achenbach bereits in einem ersten Zivilprozess Anfang 2015 wegen Betrugs beim Verkauf von Kunst und Oldtimern an Albrecht zur Zahlung von 19,4 Millionen Euro Schadenersatz verurteilt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte das Verfahren aber wegen Formfehlern an das Landgericht zurückverwiesen.
  • Im Fall des russlanddeutschen Mädchens aus Berlin-Marzahn, das eine Vergewaltigung erfunden und damit Aufregung über Deutschland hinaus ausgelöst hatte, kommt ein 24-Jähriger heute vor das Amtsgericht Tiergarten. Der Bekannte der Schülerin soll einvernehmlichen Sex mit der damals 13-Jährigen gehabt und die Handlungen gefilmt haben. Die Anklage lautet auf schweren sexuellen Kindesmissbrauch und Herstellung von Kinderpornografie. Der Fall war bekannt geworden, weil das Mädchen Anfang 2016 nach einem mehr als 30-stündigen Verschwinden bei der Polizei erklärt hatte, es sei von drei südländisch aussehenden Männern entführt und vergewaltigt worden. Der russische Außenminister Sergej Lawrow schaltete sich ein und warf deutschen Behörden Vertuschung vor. Hunderte Russlanddeutsche demonstrierten in Berlin. 
  • Experten stellen heute ethische Leitlinien für zeitweise selbstfahrende Autos auf deutschen Straßen vor. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte dazu eine Kommission unter Leitung des früheren Verfassungsrichters Udo Di Fabio eingesetzt. In ihren Empfehlungen soll es darum gehen, was automatisierte Fahrsysteme künftig dürfen und was aus ethischen Gründen ausdrücklich nicht. Sachschaden soll stets vor Personenschaden gehen.
  • Regierungen und Hilfsorganisationen erinnern am Weltflüchtlingstag heute an das Schicksal Millionen entwurzelter Menschen weltweit und mahnen zu mehr humanitärer Hilfe

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mit Material von dpa

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