Urabstimmung bringt Bewegung in LH-Tarifstreit

Die aus Gewerkschaftssicht erfolgreiche Urabstimmung für einen Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals hat Bewegung in die Tarifauseinandersetzung gebracht.

Frankfurt/Main (dpa)

09.03.2009, 16:49 Uhr / Lesedauer: 1 min

Im Tarifstreit zwischen der Lufthansa und ihrem Kabinenpersonal hat sich eine deutliche Mehrheit für einen Streik ausgesprochen.

Im Tarifstreit zwischen der Lufthansa und ihrem Kabinenpersonal hat sich eine deutliche Mehrheit für einen Streik ausgesprochen.

Bereits am Wochenende hatten sich die Parteien angesichts der sich abzeichnenden Zustimmung erneut zu Verhandlungen getroffen und Fortschritte erzielt, wie die Deutsche Presse-Agentur dpa aus Unternehmenskreisen erfahren hat. Ein Sprecher der kleinen Spezialgewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) widersprach allerdings der Einschätzung, dass man sich bereits auf der Zielgeraden befinde.

Die UFO-Mitglieder haben sich bei der am Montag beendeten Urabstimmung mit 96 Prozent für einen Streik ausgesprochen. Notwendig wäre ein Zustimmung von 70 Prozent gewesen.

Ob es zu einem Arbeitskampf der rund 16 000 Flugbegleiter kommt, blieb zunächst offen. Lufthansa habe die Zahlen hin und her geschoben, das Gesamtvolumen aber nicht erhöht, sagte der UFO-Sprecher. «Wir haben uns monatelang mit immer neuen Scheinangeboten hinhalten lassen. Wenn die Firma nicht kurzfristig ein verbessertes Angebot vorlegt, gibt es Streiks.»

UFO hatte für diesen Fall eine abgestufte Strategie angekündigt. Die Lufthansa soll sich ebenfalls bereits auf einen Arbeitskampf vorbereitet haben. Man hoffe nach wie vor auf eine Lösung am Verhandlungstisch und habe den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen, erklärte eine Sprecherin der Fluggesellschaft am Montag in Frankfurt.

Bei UFO sind nach Angaben der Gewerkschaft rund 70 Prozent der 16 000 Stewards und Stewardessen bei der Lufthansa organisiert. UFO will nach früheren Angaben Einkommenserhöhungen von zusammen 15 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten durchsetzen. Die Lufthansa hatte vor der Annäherung ein Paket von rund zehn Prozent mehr Geld einschließlich einer Ergebnisbeteiligung bei 14 Monaten Laufzeit vorgelegt.

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