Unwetterwarnung in NRW: Sturm und Dauerfrost
Neue Aussichten
Sturmtief Axel zieht weiterhin über Deutschland. Die vom Deutschen Wetterdienst herausgegebene Unwetterwarnung für NRW weist nun auf noch stärkere Sturmböen hin. Außerdem sind ab morgen Dauerfrost und knackige Minusgrade zu erwarten. Was uns in den nächsten Tagen in NRW droht und wie die Lage an der von einer Sturmflut bedrohten Ostsee ist.

Das Lotsenboot "Schnatermann" fährt am 04.01.2017 vom Hafen in Timmendorf (Mecklenburg-Vorpommern) auf der Ostseeinsel Poel auf die Ostsee. Das Boot bringt einen Lotsen zu einem Frachtschiff welches den Seehafen von Wismar ansteuert. Mit dem über Skandinavien nach Weissrussland ziehenden Sturmtief «Axel» steigen an der Ostseeküste die Pegelstände. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erwartet ab dem Abend des 04.01.2017 bis Mitternacht eine Sturmflut und Höchststände von etwa 1,50 Meter über Normal an der gesamten deutschen Ostseeküste. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit
Für Schlaflosigkeit sorgte Tief Axel vergangene Nacht besonders in Süddeutschland, denn der Wind fegte böenartig durch viele Regionen. Mancherorts richtete das Tief Schäden durch Windböen an. In NRW hingegen blieb die Lage ruhig. "Uns sind keine größeren Schäden bekannt und scheinbar sind auch alle umsichtig gefahren", sagte uns eine Sprecherin des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW.
Dauerfrost wohl schon ab morgen
Die vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichte Unwetterwarnung für NRW warnt nun zusätzlich vor stärkeren Sturmböen mit bis zu 70 Stundenkilometern. Demnach drängen die schwereren Böen in Teilen bis in das Ruhrgebiet vor. Damit bestätigte sich die Voraussage von Jana Beck vom DWD, die sie gegenüber unserer Redaktion tätigte.
Beck warnte außerdem vor Frost. Auch damit sollte sie recht behalten. In NRW muss man sich wohl länger auf kalte Temperaturen einstellen. Bereits am Donnerstag sinken die Temperaturen auf bis zu minus 2 Grad, wie der DWD vorhersagt. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kann es in Teilen von NRW sogar bis zu 15 Grad unter Null werden. Ein Lichtblick: Die Sonne soll trotzdem scheinen. Und auch Schnee wird es wohl nicht geben.
Frostige Nächte in Sicht. Verbreitet mäßiger bis strenger Frost, teils unter - 20 Grad möglich. /V pic.twitter.com/M1vWzl08nN
— DWD (@DWD_presse) 4. Januar 2017
Ostsee-Sturmflut sehr wahrscheinlich
Ein anderes Bild zeigt sich dagegen in Nord-Ost-Deutschland: Bahnstrecken werden gesperrt, Parkplätze geräumt und Schleusen geschlossen. In den Regionen rund um die Ostseeküste herrscht Ausnahmezustand. Das bestätigte auf Nachfrage unserer Redaktion Ines Perlet aus Rostock vom "Sturmflutwarndienst Ostsee". Kommunen, Gemeinden und Verbände seien alarmiert, um die Folgen der drohenden Sturmflut möglichst gering zu halten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die für heute Nacht angekündigte Sturmflut tatsächlich auftritt, sei hoch. "Wenn die Vorhersagen so bleiben wie sie sind – und das sind sie bereits seit Dienstag – wird die Sturmflut eintreten", so Perlet.
Bei der Nordseeinsel Usedom steht das Wasser derzeit knapp 70 Zentimeter höher als normal. Heute Nacht könnten es entlang großer Teile der Ostsee mehr als der Doppelte werden. Schuld ist nicht nur das Sturmtief Alex, sondern auch der allgemein schon hohe Wasserstand.