Unverständnis nach Papst-Kritik an deutscher Kirche
"Ungeistliche Bürokratie"
Der Ex-Papst Joseph Ratzinger äußert sich in seinem neuen Interview-Band nicht nur selbstkritisch - sondern auch ungewöhnlich kritisch gegenüber der Kirche in Deutschland. Die katholische Laienorganisation ZdK reagiert irritiert auf Ratzingers Aussagen. Was halten Sie von der Kritik? Hier können Sie abstimmen.

Das Leben des emeritierten Papsts Benedikt XVI. soll auf die Leinwand kommen. Foto: Michael Kappeler
Der Präsident der katholischen Laienorganisation ZdK, Thomas Sternberg, nimmt die Mitarbeiter der Kirche vor Kritik des emeritierten Papstes Benedikt XVI. in Schutz. „Wir haben in unseren Bistümern hoch engagierte und sehr gute Leute“, sagte Sternberg am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Kritik von Benedikt, dass es in der Kirche durch die vielen bezahlten Mitarbeiter eine „ungeistliche Bürokratie“ gebe, könne er „in dieser Pauschalität nicht verstehen“.
Bedenken gegenüber Kirchensteuer
Benedikt XVI. hatte in einem aufsehenerregenden Interviewband Kritik an der katholischen Kirche geäußert und auch Bedenken gegen das System der Kirchensteuern bekräftigt. Sternberg betonte: „Ich glaube, dass die Kirchensteuer ausgesprochen segensreich in diesem Land gewirkt hat und wirkt.“ Auch die automatische Exkommunikation derer, die keine Kirchensteuern mehr zahlen, verteidigte er. „Es gehört zur Mitgliedschaft der Kirche, dass man auch diese Zahlung der Beiträge leistet.“