Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau heißt es. Die junge Historikerin und Journalistin Leonie Schöler, erfolgreich auch mit ihren Internet-Kanälen, zeigt in ihrem Buch „Beklaute Frauen“, dass viele berühmte Männer gar nicht diejenigen waren, für die wir sie halten. Dass ihre Erfolge nur deshalb möglich waren, weil Frauen im Hintergrund die Fäden zogen oder schlicht die Arbeit für die Männer im Rampenlicht erledigten.
Wissenschaftlerinnen, deren Erkenntnisse von männlichen Kollegen als ihre ausgegeben, Künstlerinnen, deren Ehemänner dafür sorgten, dass sie vergessen wurden.
Frauen in der Revolution
Schöler stellt und beantwortet Fragen wie – warum erhielt Lise Meitner eigentlich nie den Nobelpreis, oder weshalb wurde Lucia Maholy, die meistpublizierte Fotografin des Bauhauses, nie die Anerkennung zuteil, die sie verdiente?
Auch die wichtige Rolle von Frauen in den Revolutionen Mitte des 19. Jahrhunderts wurde bis heute eher verschwiegen. Und die Autorin erläutert, warum sich heiraten nach ihrer Ansicht für Frauen nicht lohnt. Und das nicht nur, weil sie in den allermeisten Fällen ihren eigenen Nachnamen aufgeben.
Interessante Lektüre
Ein interessantes Thema, populär-wissenschaftlich mit vielen Beispielen angereichert. Wen die Gender-Sprache nicht stört, findet interessante Lektüre einer streitbaren Autorin.
Sachbuch
Leonie Schöler: Beklaute Frauen, 416 S., Penguin, 22 Euro, ISBN 978-3-328-60323-8.
Machtkämpfe und Korruption: Stephan Schmidts Roman „Die Spiele“
Besondere Liebe zur Kunst: Heinrich Steinfests neuer Roman „Sprung ins Leere“
Gefährliche Insekten bedrohen Mensch und Tier: Thilo Winters spannender Thriller „Der Stich“