Gefühlt passieren ständig Unfälle auf der A1 und der A44 im Kreis Unna. Ein Blick auf die Unfallzahlen überrascht hier, aber ein Risiko fährt statistisch gesehen doch immer mit. Dabei wäre jeder Unfall vermeidbar.
Besonders im Kamener Kreuz, wo sich die A1 und die A2 kreuzen, kommt es sehr häufig zu Unfällen. Lange Staus und verstopfte Straßen in Unna durch Autofahrer, die den Stau umfahren wollen, sind die Konsequenz daraus.
Alle drei Tage ein Unfall
Aktuelle Unfallzahlen der Dortmunder Polizei, die für die beiden Autobahnen teilweise zuständig ist, für das Jahr 2023 belegen, dass es auf der Autobahn 1 bei Unna und Kamen im vergangenen Jahr 97 Unfälle gab. Das entspricht etwa einem Unfall alle dreieinhalb Tage und rund acht Unfällen pro Monat. Im Durchschnitt sind in den vergangenen zehn Jahren auf der A1 ebenfalls sieben bis acht Unfälle pro Monat passiert – im Schnitt waren es somit 89 pro Jahr.
Auf der A44 bei Unna krachte es hingegen deutlich weniger. Seit 2014 kam es im Durchschnitt zu 41 Unfällen pro Jahr – somit drei bis vier pro Monat. Im vergangenen Jahr lag der Wert mit 47 Unfällen auf der A44 jedoch etwas höher als im Schnitt.
Die beiden Autobahnabschnitte im Einsatzgebiet der Polizei Dortmund zusammengerechnet, ergibt das 130 Unfälle im Durchschnitt pro Jahr. Somit kommt es etwa alle drei Tage zu einem Unfall auf einer der beiden Autobahnen.

Vor Fahrtantritt informieren
Die Hauptunfallursache bei den 14 tödlichen Unfällen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Dortmund war im Jahr 2023 das eigene Tempo. „Sechs Verkehrsteilnehmende verunglückten aufgrund einer den Fahrbahn- und Witterungsverhältnissen nicht angepassten Geschwindigkeit“, teilt die Dortmunder Polizei mit. Um Unfälle effektiv vermeiden zu können, appelliert die Polizei an die Vernunft der Autofahrer.
Vier tödliche Unfälle kamen durch Auffahren auf ein Stauende zustande. Um das zu vermeiden, rät die Polizei ebenfalls zu einer angepassten Geschwindigkeit. Zudem sollten vor Fahrtantritt Routen auf eventuelle Staus überprüft werden. Kartendienste wie Google Maps arbeiten mit Live-Staudaten und zeigen potenzielle Gefahren an. Auch Warnmeldungen im Rundfunk seien eine sichere Quelle für Staus und Gefahrenstellen, erklärt die Polizei.
Ein Fahrer kam durch Sekundenschlaf von der Fahrbahn ab und durch den entstehenden Unfall ebenfalls um Leben. Des Weiteren befanden sich unter den tödlich Verunglückten auch drei Fußgänger. „Jeder Verkehrsunfall, jeder Verletzte und jeder Verkehrstote auf den Straßen ist einer zu viel“, stellt die Polizei klar.