Israel-Flagge am Rathaus in Recklinghausen gestohlen Polizeipräsidentin verurteilt Antisemitismus

Unbekannte stehlen Israel-Flagge vom Rathaus: Staatsschutz ermittelt
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Die Stadt hat sofort reagiert: Seit Freitagmorgen (13.10.) weht wieder der Davidstern zwischen Rathaus und Stadthaus A. Der Diebstahl vom Vorabend allerdings sorgt für Bestürzung, der Staatsschutz der Polizei in Recklinghausen ermittelt vor dem Hintergrund einer möglichen antisemitischen Straftat.

Die blau-weiße Flagge wurde am Donnerstag in der Zeit zwischen 19 und 22.45 Uhr gestohlen. Polizeibeamte hatten den kahlen Fahnenmast bei Aufklärungsmaßnahmen bemerkt. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder etwas zu den Tätern sagen können, sollen sich unter Tel. 0800/2361111 melden.

Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen verurteilt die Tat: „Alle Bürgerinnen und Bürger sollen sich in unserer Mitte sicher fühlen. Wir schützen die jüdischen Einrichtungen in diesen Tagen besonders und sind verstärkt vor Ort.“ Das gilt in Recklinghausen vor allem für die Synagoge neben dem Polizeipräsidium. Ziel sei es, antisemitische Straftaten zu verhindern und konsequent zu verfolgen. „Israelfeindlichkeit werden wir nicht dulden“, so Zurhausen. Ihre Beamten hätten die örtliche Sicherheitslage angesichts der Entwicklungen in Nahost ständig im Blick.

Im Rathaus ist der Flaggen-Diebstahl mit Entsetzen aufgenommen worden. „Auch wir beobachten das mit Sorge, Bürgermeister Christoph Tesche ist ohnehin in ständigem Kontakt mit seinem Amtskollegen in unserer Partnerstadt Akko“, sagt Stadt-Sprecher Daniel Maiß. Die Flagge Israels war am Tag nach den Angriffen der Hamas gehisst worden – als Zeichen der Solidarität.

Polizeisprecherin Ramona Hörst berichtet, dass eine Bürgerin bereits am Montag (9.10.) gegen 18.45 Uhr beobachtet habe, dass eine Gruppe Jugendlicher etwa zwischen 13 und 18 Jahren versucht hat, den Fahnenmast mit der israelischen Flagge zu erklimmen. „Das gelang den jungen Leuten aber nicht“, sagt die Behördensprecherin, die nicht ausschließen will, dass eben diese Jugendlichen es einige Tage später erneut probiert haben könnten. Von den Mastkletterern von Montag ist lediglich bekannt, dass einer eine „auffällige weiße Weste“ getragen hat. Auch hierzu hofft die Polizei auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung.

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