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Umweltschutz einfach gemacht: Ab 60 Cent Pate bei einer Blühstreifenaktion werden
Umweltschutz
Mehr als fünf Kilometer Blühstreifen möchte der Kamener Landwirt Frank Bowinkel in diesem Jahr wieder mit Hilfe der Kamener Bevölkerung anlegen. Nur rund 500 Meter fehlen noch.
Während Blühstreifenaktionen für den Insektenschutz andernorts erst ins Leben gerufen werden müssen, scheint das in Kamen schon ein Selbstläufer zu sein. Denn schon jetzt ist klar, dass durch Bürgerbeteiligung auch dieses Jahr wieder mehrere Kilometer Wildblumen eingesät werden können, die Insekten dann während der Blühphase als Nahrungsquelle dienen.
Alles begann mit einer Wette
Vor drei Jahren hatte der Kamener Landwirt Frank Bowinkel eine Wette gestartet: Er legte einen Blühstreifen von drei Metern Breite und einem Kilometer Länge an - und forderte seine Freunde heraus, die Fläche durch ihr eigenes finanzielles Engagement zu verdoppeln. Am Ende war es ein Sieg für die Umwelt. Die Aktion sprach sich herum. Die Blühstreifen-Fläche konnte letztlich mehr als vervierfacht werden.
Diesmal sind 5260 Meter geplant
Im vergangenen Jahr wurden dann die fünf Kilometer geschafft – und auch in diesem Jahr fand die Rundmail an die etwa 100 Spender aus den vergangenen drei Jahren bereits große Resonanz: Mehr als die Hälfte meldete sich schon zurück und schon jetzt weiß Frank Bowinkel, dass er zu seinen eigenen 1000 Metern weitere 3820 Meter Blühstreifen aussäen kann. „Geplant sind 5260 Meter“, sagt Bowinkel, „aber das wird am Ende entsprechend angepasst.“
Saatgut nicht mehr komplett kostenlos
Eine nicht zu unterschätzende Kleinigkeit ist in diesem Jahr allerdings anders geworden: Weil im vergangenen Jahr landesweit soviel Blühstreifen wie nie zuvor angelegt wurde, wird nicht mehr das gesamte Saatgut für die Blühstreifen kostenlos von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft zur Verfügung gestellt.
Das Saatgut wurde daher in diesem Jahr vom hiesigen Ortsverein des Bauernverbands angeschafft, der das Geld dafür aus der Vereinskasse nimmt und das Saatgut so kostenlos zur Verfügung stellt.
Zeit und Arbeit für den Umweltschutz
Mit den 60 Cent pro laufendem Meter, die die Blühstreifenpaten Frank Bowinkel zukommen lassen, wird daher nur Bowinkels Ernteausfall gegenfinanziert – denn würde Bowinkel statt Wildblumen auch an den Feldrändern Mais anbauen, könnte er den Ertrag verkaufen.
„Ich verdiene mit der Aktion aber kein Geld“, stellt Bowinkel klar. Denn er investiert auch gern die Zeit und Arbeit in das Aussäen der Blühflächen und das entsprechende Umstellen der landwirtschaftlichen Maschinen, denn es kommt dem Umweltschutz zugute.
Weitere Paten können mitmachen
- Mit 60 Cent pro laufendem Meter können sich alle Interessierten an der Aktion beteiligen. Eine Mindestsumme oder Mindestmeterzahl gibt es nicht. „Jede Spende ist moralisch-ethisch gleich viel Wert“, betont Frank Bowinkel.
- Blühstreifen-Paten erwerben weder Besitzansprüche noch können sie einen bestimmten Teil des Blühstreifens als ihren betrachten.
- Interessenten können sich telefonisch oder per WhatsApp bei Frank Bowinkel, Tel. (0172) 9327677, melden. Nach einer Bestätigung kann die Spende mit entsprechendem Buchungstext überwiesen werden. Für alle Paten gibt es dann eine entsprechende Bescheinigung.
- Anmeldeschluss ist am Mittwoch, 21. April.
Jahrgang 1979, aufgewachsen und wohnhaft in Bergkamen. Magister-Studium in Münster in Soziologie, Wirtschaftspolitik und Öffentlichem Recht. Erste Sporen seit 1996 als Schülerpraktikantin und dann Schüler-Freie in der Redaktion Bergkamen verdient. Volontariat und Redakteursstellen im Sauerland sowie Oldenburger Münsterland. Seit zehn Jahren zurück in der Heimat und seit Mai 2022 fest beim Hellweger angestellt.
