Ukraine-Krieg: Deutschland liefert weitere schwere Waffen an die Ukraine
Waffenlieferung
Der Druck weiterer Waffenlieferungen an die Ukraine ist in den letzten Tagen gewachsen. Deutschland kündigt nun schwere Waffen an. Die Wünsche aus Kiew werden aber nicht ganz erfüllt.
Deutschland wird nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zwei weitere Mehrfachraketenwerfer Mars sowie 50 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Dingo an die Ukraine liefern. Dazu würden auch 200 Raketen für die Mehrfachraketenwerfer überlassen, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Berlin zum Auftakt der Bundeswehrtagung.
Das Allschutz-Transportfahrzeug Dingo ist ein gepanzertes, luftverladbares und bewaffnetes Radfahrzeug für Patrouillen- und Spähfahrten. Die Regierung in der Ukraine und auch Politiker der Ampel-Koalition hatten zuletzt den Druck erhöht und auch eine Lieferung von deutschen Kampfpanzern gefordert, um die Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland zu unterstützen.
Finanzielle und militärische Unterstützung
„Der brutale russische Angriff auf die Ukraine ist eine Zäsur. Und wir stehen im mutigen Kampf der Ukrainer klar an ihrer Seite, durch die Verhängung von Sanktionen gegen Russland. Wir bieten rund eine Million Geflüchteten eine Zuflucht“, sagte Lambrecht. „Wir unterstützen finanziell und wir unterstützen auch durch die Lieferung von Waffen. Und es macht Mut zu sehen, welche Erfolge die Ukraine gerade in den letzten Tagen, auch mit Hilfe deutscher Waffen, erzielen konnte.“
Von der Leyen gratuliert Ukraine zu militärischem Erfolg
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die jüngsten militärischen Erfolge der Ukraine im Krieg gegen Russland gewürdigt. „Ich möchte Ihnen auch zu Ihrem militärischen Erfolg gratulieren“, sagte die deutsche Politikerin am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Sie wisse, dass der Fortschritt gefestigt werden müsse. „Aber es ist dennoch beeindruckend, die Tapferkeit der ukrainischen Streitkräfte zu sehen.“ Der Erfolg habe die Stimmung gehoben - nicht nur im ukrainischen Volk, sondern auch bei seinen Freunden.
Von der Leyen war am Donnerstag zum dritten mal seit Kriegsbeginn in der Ukraine. Sie führte unter anderem Gespräche mit Selenskyj und Ministerpräsident Denys Schmyhal.
Mit Blick auf Waffenlieferungen an die Ukraine sagte von der Leyen in Kiew, alle EU-Staaten verfolgten den gleichen Ansatz. Es sei absolut wichtig und notwendig, das Land mit der militärischen Ausrüstung zu unterstützen, die es brauche, um sich zu verteidigen. Die Ukraine habe bewiesen, dass sie dazu in der Lage sei, wenn sie gut ausgerüstet sei.
Verteidigungsministerin für Kampfpanzer-Forderung
Von der Leyen forderte die EU-Staaten dazu auf, den ukrainischen Forderungen nach Lieferungen von Kampfpanzern nachzukommen. „Wenn sie sagen, sie brauchen Kampfpanzer, dann sollten wir das ernst nehmen und sollten ihnen das liefern“, sagte von der Leyen Bild TV. „Die Ukrainer beweisen ja, dass sie, wenn sie die richtigen militärischen Mittel haben, sich verteidigen können.“ Von der Leyen sagte, die Ukrainer kämpften für ganz Europa. „Deshalb ist es so wichtig, dass sie tatsächlich all die militärischen Mittel bekommen, die sie brauchen.“ Die EU selbst hat keine Waffen, hat Kiew aber über die sogenannte Friedensfazilität bereits 2,5 Milliarden Euro an militärischen Hilfen bereitgestellt.
dpa
Der Artikel "Ukraine-Krieg: Deutschland liefert weitere schwere Waffen an die Ukraine" stammt von unserem Partner, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.