Turku zufrieden nach klirrend kaltem Auftakt

Zufriedenheit im finnischen Turku nach einem spektakulären Auftakt: Im Januar feierten 60 000 Menschen den Startschuss als Europas Kulturhauptstadt bei 20 Grad minus am Aura-Fluss mit der Lichtinstallation «Turku in Flammen» und einer eigens komponierten Symphonie.

Helsinki (dpa)

08.12.2011, 08:51 Uhr / Lesedauer: 1 min

Einwohner feiern in Turku die Wahl zu Europas Kulturhauptstadt 2011 (15.01.2011). Foto: Robert Seger

Einwohner feiern in Turku die Wahl zu Europas Kulturhauptstadt 2011 (15.01.2011). Foto: Robert Seger

Kurz vor dem Abschluss sieht Programmchefin Suvi Innilä jetzt alle Hoffnungen weitgehend erfüllt: «Vor allem ist es uns gelungen, neue Gruppen zu kulturellen Ereignissen zu bringen.»

Mit einem Budget von 50 Millionen Euro für 160 Projekte hat die Stadt an der malerischen Schärenküste Südwestfinnlands den Schwerpunkt auf Alltags-Kultur gesetzt. So hob Innilä als «eigentlich schönsten Erfolg» die Entsendung von Mitarbeitern in Altenheime heraus: «Sie haben individuelle Kulturpläne mit Bewohnern dieser Heime gemacht, so wie sonst medizinische Pläne für sie gemacht werden.»

Dies werde der Stadt und ihren 180 000 Bürgern nach dem Ende des Kulturhauptstadt als permanente Aktivität bleiben. Die angestrebte Gesamtzahl von zwei Millionen Besuchern für 2011 werde man erreichen. Sogar das alles andere als zuverlässige finnische Sommerwetter habe mitgespielt.

Kimmo Liliä, bei der Ortszeitung «Turun Sanomat» für die Berichterstattung über das Kulturhauptstadtjahr zuständig, stellt den Organisatoren ein positives Zeugnis aus: «2011 hat uns viel Kultur gebracht, die es sonst in Turku nicht gegeben hätte.» Allerdings erwartet er bleibende Effekte eigentlich nur an den Schnittpunkten zwischen Kultur und Sozialpolitik: «Vom Symphonieorchester hier höre ich, dass die europäische Kulturhauptstadt ihnen überhaupt nichts gebracht hat.»

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