Horst-Günter Siegmund ist beim Fußball-Bezirksligisten TuRa Bergkamen mittlerweile Ehrenpräsident. Das hindert den langjährigen TuRa-Supporter keineswegs daran, sich die Spiele seiner Jungs weiterhin anzusehen. „Ich bin immer noch am Platz und schaue die Spiele immer noch an“, sagt er. Allerdings musste Siegmund sich zuletzt viele Pleiten ansehen, für TuRa Bergkamen läuft es diese Saison nicht. Der Bezirksliga-Aufsteiger verweilt zurzeit auf dem letzten Tabellenplatz.
Zwölf Spieltage sind bereits absolviert und Bergkamen konnte davon lediglich eines gewinnen. Ein ausschlaggebender Punkt für die Misere ist laut Siegmund die löchrige Abwehr. Mit 42 Gegentoren bildet TuRa damit die zweitschlechteste Verteidigung der Liga. „Es sind letzten Sonntag wieder die alten Schwächen aufgekommen. Wir fangen da an zu zaubern, statt die Bälle hinten wegzukloppen“, resümiert Siegmund und bezieht sich auf die 1:5-Schlappe gegen den SV Herbern.
HG Siegmund stellt Fitness beim FC TuRa Bergkamen infrage
„Wir spielen ja nicht schlecht. Es ist ja nicht so, als dass wir in der Liga nichts verloren hätten“, sagt der TuRa-Ehrenpräsident und bestreitet die mangelnde Qualität seiner Schützlinge auf dem Platz. Die letztjährig noch vom Erfolg verwöhnten Aufsteiger aus Bergkamen sind mittlerweile einer gänzlich anderen Situation ausgesetzt: dem Abstiegskampf.
Da werden laut Siegmund gewisse Tugenden erwartet. Besonders eine fehle ihm, die er letztes Jahr noch gesehen hat. „Die Tugenden, die wir in der Kreisliga hatten, dieses Kämpfen, dieses jeder ist für jeden da: Das muss jetzt wiederkommen. Letzte Saison war von vornherein immer Kampf dabei“, berichtet er und wirkt enttäuscht. Aufgeben kommt für Siegmund allerdings nicht infrage.
Abstiegskrimi gegen SV Drensteinfurt wird richtungsweisend
Am kommenden Sonntag (Anstoß: 14.45 Uhr) kommt es zum absoluten Abstiegskrimi. Der FC TuRa Bergkamen empfängt als Tabellenletzter den direkten Tabellennachbarn SV Drensteinfurt, der mit sechs Zählern ebenfalls tief im Abstiegskampf steckt. „Der Sieg wäre für die Moral sehr wichtig. Die Jungs dürfen sich nicht aufgeben. Die anderen spielen ja immerhin auch nur Fußball.“
Auch wenn Siegmund versucht, vieles positiv zu sehen, nimmt er seine Schützlinge in die Pflicht und geht mit einigen hart ins Gericht: „Jeder Spieler sollte sich mal selbst hinterfragen, ob die Fitness stimmt und ob er im Training genug dafür gibt.“ Doch auch wenn die Situation besorgniserregend scheint, bleibt Siegmund Realist und hat einen Plan: „Die Hoffnung stirbt zuletzt. Noch ist alles möglich und wir müssen jetzt Sonntag damit anfangen.“
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