Trotz Kritik: Obama empfängt Dalai Lama

Offenbar aus Protest gegen das bevorstehenden Treffen von US-Präsident Barack Obama mit dem Dalai Lama ist dem US-Flugzeugträger «USS Nimitz» und rund 5000 US-Matrosen in Hong Kong die kalte Schulter gezeigt worden.

Peking/Washington (dpa)

18.02.2010, 13:19 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Dalai Lama wird bei seiner Ankunft in Washington von Anhängern begrüßt.

Der Dalai Lama wird bei seiner Ankunft in Washington von Anhängern begrüßt.

Entgegen den Gepflogenheiten wollten chinesische Militärs dem Träger keinen Besuch abstatten, berichtete die «South China Morning Post» am Donnerstag. Der Flugzeugträger und vier Begleitschiffe waren kurz zuvor zu einem viertägigen Besuch in der früheren britischen Kronkolonie eingetroffen.

In Washington empfängt Obama heute im Weißen Haus den Dalai Lama. Peking wirft dem religiösen Oberhaupt der Tibeter Separatismus vor und hat gedroht, wegen des Besuchs Sanktionen gegen US-Firmen zu verhängen. Obama hatte hingegen erklärt, er freue sich auf einen konstruktiven Dialog mit dem Verfechter der Menschenrechte des tibetanische Volkes.

Das Verhältnis zwischen den USA und China hat sich in jüngster Zeit erheblich abgekühlt. Grund ist unter anderem eine umfangreiche US-Waffenlieferung an Taiwan, die Peking scharf kritisiert. Für Spannungen sorgen zudem Fragen um die Internet-Freiheit, Handel und anhaltender Streit um die Bewertung der chinesischen Währung.

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