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Trennung beschlossen: Co-Trainer Enes Karaaslan verlässt den TSC Kamen sofort
Fußball
Enes Karaaslan ist nicht länger im Staff des TSC Kamen. Das hat der Co-Trainer der Bezirksliga-Mannschaft jetzt bekannt gemacht. Der Abschied fällt ihm jedoch alles andere als leicht.
Nach dreieinhalb Jahren ist Schluss - zumindest vorerst: Enes Karaaslan gibt seine Funktion als Co-Trainer beim Fußball-Bezirksligisten TSC Kamen mit sofortiger Wirkung ab.
Doch nicht etwa sportliche Gründe sind für Karaaslans Entschluss ausschlaggebend. Der scheidende Co-Trainer führt vor allem berufliche Gründe für seine Entscheidung an: „Ich bin seit Mai 2021 im Referendariat am Theodor-Heuss-Gymnasium in Waltrop. Die Unterrichtsvorbereitung ist sehr zeitfordernd und ich nehme regelmäßig viel Arbeit mit nach Hause.“ So sei es für den 27-Jährigen immer schwieriger geworden, sich auch noch um den Fußball zu kümmern.
Enes Karaaslan fällte Entscheidung schon vor einigen Wochen
Bereits vor den letzten fünf Saisonspielen habe er dem Cheftrainer Nail Kocapinar und dem TSC-Vorstand seine Entscheidung mitgeteilt. „Zum Glück haben wir die Spiele danach noch gut bestritten, so muss ich jetzt nicht mit einem mulmigen Gefühl gehen“, sagt der angehende Sport- und Mathelehrer.

Kehrt Enes Karaaslan (r.) noch einmal zum TSC Kamen zurück? Die Tür stehe ihm zumindest immer offen. © Schürmann
Kurz vor Weihnachten habe Karaaslan schließlich auch die Mannschaft über seinen Entschluss unterrichtet. „Es war schwer - auch für die Jungs. Gefreut hat sich, glaube ich, keiner, dass ich aufhöre“, sagt er grinsend. Vielmehr haben einige Spieler ihn noch zu einem Umdenken überreden wollen. Das werde aber vorerst nicht passieren. Karaaslan: „Mir wurde auch vom Vorstand gesagt, die Tür wird für mich beim TSC Kamen immer offen stehen. Da standen mir alle zur Seite. Das weiß ich wirklich zu schätzen.“
Großes Lob für Cheftrainer Nail Kocapinar
Trotzdem: Ganz loslassen will Karaaslan noch nicht. „Wenn es die Zeit zulässt und Nail braucht meine Hilfe, dann werde ich versuchen, das hinzukriegen. Ich mag es nicht, komplett Tschüss zu sagen und werde mich nicht nicht ganz abschotten.“ Und wenn es die Zeit irgendwann wieder zulässt, dann kann sich Enes Karaaslan durchaus vorstellen zurückzukommen: „Es ist nämlich eine sehr geile Truppe. Es hat immer viel Spaß gemacht.“
Seinen Cheftrainer Nail Kocapinar bewundert Karaaslan überdies für sein großes Engagement beim TSC: „Er ist ja nicht nur Trainer, sondern auch Sportlicher Leiter und somit für viele Mannschaften zuständig. Ich bin wirklich erstaunt, wie er da so durchkommt, denn das ist schon ein gewaltiges Pensum.“
Einsatz für den TSC Kamen als Torwart beim 6:5: „Das war ein Chaos“
Enes Karaaslan kam 2018 aus Münster nach Kamen zurück und betreute mit Nail Kocapinar zunächst die zweite Mannschaft und half auch als Betreuer unter den damaligen Trainern Tuncay Sönmez und Gültekin Ciftci aus.

Ein letztes Gruppenfoto vor dem Abschied von Enes Karaaslan (hinten links) als Co-Trainer des TSC Kamen. © Privat
Gespielt hat er aktiv in der Jugend beim VfL Kamen. Für sein Studium hat Karaaslan aber früh die Schuhe an den Nagel gehängt. „Ich konnte es mir nicht erlauben, mich zu verletzen. Nur einmal bin ich für den TSC aufgelaufen, weil wir im Tor Not am Mann hatten“, ging Karaaslan vor einigen Jahren tatsächlich einmal zwischen die Pfosten. „Das Spiel endete 6:5, das war ein ganz schönes Chaos“, so Karaaslan.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
