Es war der Kracher der letzten Woche schlechthin. Beim Fußball-Bezirksligisten SG Massen wurde der langjährige Coach Marco Köhler freigestellt. Nicht ganz ohne Grundrauschen und sicher auch nicht für alle Beteiligten verständlich. Wie auch?
Köhler war immerhin siebeneinhalb Jahre Chef des Teams. Selbst im Amateurfußball ist das eine extrem lange Zeit.
Trainersuche bei der SG Massen hat begonnen
Und wie geht es nun weiter? Eine Frage, die Roman Spielfeld klar beantwortet. „Wir haben das spielfreie Wochenende genutzt und ein Anforderungsprofil für den neuen Coach erstellt“, so der Massener Sportchef. „Es gab interessante Kandidaten, die sich beworben haben. Und natürlich habe ich auch eine Wunschlösung.“
Möglichst bis zum Jahresende möchte Spielfeld den neuen Massener Coach präsentieren. „Genau sagen kann man ja so etwas nie. Aber wir arbeiten dran.“
Bis dahin wird einer das Team coachen, der die Mannschaft bestens kennt und der sogar ein Teil von ihr ist. Sein Name: Sascha Grasteit. Er war bis dato gemeinsam mit Köhler als Trainer und Co für das Team verantwortlich und soll nun bis Jahresende übernehmen. „Die Nachricht über die Freistellung von Marco hat mich natürlich zunächst geschockt“, verdeutlicht Grasteit. „Ich bin mit ihm und auch mit Roman seit Jahren eng befreundet, da war das natürlich der Mega-Hammer.“
Als Spielfeld ihn am Freitag fragte, ob er die Mannschaft bis zur Winterpause weiter trainieren wolle, musste er erstmal nachdenken. „Ich war, bin und werde mit Marco sehr eng befreundet bleiben. Deswegen habe ich erstmal meine Gedanken sortiert“, so der Routinier, der neben seiner Trainertätigkeit auch noch als Spieler für die SGM aufgelaufen ist und dies wohl auch weiter tun wird. „Marco war es, der mich damals dazugeholt hat, dem ich die Chance verdanke, im Trainerstab zu sein.“
Neustart mit Hammeraufgaben vor der Brust
Im sportlichen Bereich gilt es für Grasteit nun, die ganzen Unwägbarkeiten und Rückschläge schnellstmöglich aus den Köpfen zu bekommen. „Ich werde die Mannschaft darauf einschwören, nun endlich wieder voll auf den Fußball zu gucken“, erklärt der neue Chef an der Seitenlinie. „Die sportliche Misere, aber auch die dramatischen Ereignisse neben dem Platz haben alle aus der Bahn geworfen.“
Und das Team, was eigentlich einen fulminanten Saisonstart hingelegt hatte, komplett verunsichert.

Genau daran muss Grasteit nun arbeiten und es schnellstmöglich schaffen, den Hebel umzulegen. Denn die nächsten Wochen bis zum Winter könnten schwerer nicht sein. „Am Sonntag geht es mit dem Derby gegen Mühlhausen los, danach ist das Pokalspiel gegen Rhynern und danach kommt der VfL Kamen“, weiß Sascha Grasteit selbst ganz genau, was auf ihn und seine Jungs zukommen wird. Und danach?
SSV Mühlhausen kommt am Sonntag zum Stadtderby
„Da sehen wir mal, was dann kommt“, so Grasteit. „Die Sache ist jetzt erstmal auf vier Wochen angelegt.“ Mit Siegen gegen die kommenden Hochkaräter könnte sich Grasteit natürlich in eine komfortable Lage bringen. Die erste Möglichkeit dazu hat er im Prestige-Duell gegen Mühlhausen am Sonntag (Anstoß: 15.30 Uhr/im Livestream auf hellwegeranzeiger.de).