Traditionsunternehmen Deilmann-Haniel ist 125 Jahre alt

Schacht-Experten

Im Drei-Kaiser-Jahr 1888 gründete Carl Deilmann seine Bergbau-Unternehmung. Die vielseitige Traditionsfirma hat viele Schächte für die Zechen des Ruhrgebiets abgeteuft, ist derzeit am Liftbau an der Burg Altena beteiligt und hat ein großes Projekt in Russland.

KURL

von Von Uwe Brodersen

, 14.08.2013, 03:51 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eingeschlossene Kumpel gerettet 
 
  • Eine Bohrmannschaft von Deilmann und Deutag (Deutsche Tiefbohr-Aktiengesellschaft) rettet 1963 nach dem Unglück in der Eisenerzgrube von Lengede 14 eingeschlossenen Bergleuten das Leben.
  • 20 Azubis erlernen zurzeit bei Deilmann-Haniel den Beruf des Bergbau-Technologen.
  • Ein interner Festakt findet am 13. September statt.

Deilmann-Haniel hat im Laufe seiner Geschichte in aller Welt mehr als 550 Schächte mit 230 km Teufe – davon 193 Gefrierschächte – erfolgreich geteuft. „Zu den Spitzenzeiten in den 1980er Jahren hatten wir 8500 bis 9000 Mitarbeiter“, erinnert sich Jochen Greinacher. Doch 2007 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Der Umsatz war um 80 Prozent eingebrochen. Die profitablen Bergbau-Bereiche wurden verkauft. Sie gehören seitdem zur Aton GmbH und sind in zwei Firmen organisiert: der Deilmann-Haniel GmbH, die sich auf den Schachtbau (shaft sinking) konzentriert, und der dh mininig systems GmbH, die Maschinen für den Bergbau herstellt und eigene Werkstätten unterhält. Der Schachtbau hat laut Greinacher ca. 300, der Maschinenbau 250 Mitarbeiter.Nach der schwierigen Phase sieht der Geschäftsführer die Deilmann Haniel GmbH (Schachtbau) wieder auf einem guten Weg. „Wir haben mit 100 Mitarbeitern und zehn Millionen Euro Umsatz begonnen, heute haben wir 300 Mitarbeiter und 90 Millionen Umsatz.“ Ein 230-Millionen-Euro-Auftrag ist der Bau zweier Schächte für ein Kali-Bergwerk im russischen Beresniki in der Region Perm.

In Deutschland seien der Bergbau und damit die Aufträge rückläufig. Einen wichtigen Stellenwert nehme aber der Endlager-Bergbau für den radioaktiven Abfall ein. Deilmann-Haniel war schon am Bau des Schachtes in Gorleben maßgeblich beteiligt. Trotz des in Aussicht stehenden Dauerauftrages ist Jochen Greinacher sicher: „Die Zukunft des Unternehmens liegt im Ausland.“   

Eingeschlossene Kumpel gerettet 
 
  • Eine Bohrmannschaft von Deilmann und Deutag (Deutsche Tiefbohr-Aktiengesellschaft) rettet 1963 nach dem Unglück in der Eisenerzgrube von Lengede 14 eingeschlossenen Bergleuten das Leben.
  • 20 Azubis erlernen zurzeit bei Deilmann-Haniel den Beruf des Bergbau-Technologen.
  • Ein interner Festakt findet am 13. September statt.