Ein toter Fisch schwimmt in der Bocholter Aa zwischen Velen und Ramsdorf.

Ein toter Fisch schwimmt in der Bocholter Aa zwischen Velen und Ramsdorf. © privat

Tote Fische in Bocholter Aa bei Velen: Weiße Flüssigkeit im Gewässer

rnUmweltverschmutzung

Wieder sind zahlreiche Fische in der Bocholter Aa bei Velen und Ramsdorf verendet. Eine weiße Flüssigkeit ist in das Gewässer gelangt, dies konnten die Mitglieder des Angelsportvereins feststellen. Sie haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Es ist nicht der erste Fall in diesem Abschnitt der Aa.

von Gabi Kowalczik

Velen, Ramsdorf

, 28.06.2022, 09:40 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine weiße Flüssigkeit hat am Wochenende offenbar ein Fischsterben in der Bocholter Aa verursacht. Wie Ludger Schlattmann, der Vorsitzende der Angelsportgemeinschaft Ramsdorf (ASG), mitteilt, sei die unbekannte Flüssigkeit am Samstagvormittag gegen 10 Uhr in den Kückelbach neben der Velener Kläranlage eingeleitet worden. Dies hatten ihm Anwohner berichtet.

Daraufhin, so Schlattmann weiter, seien Fische aller Arten und Größen, von Karpfen, Bachforellen, Barschen, Döbeln bis hin zu Mühlkoppen und Schmerlen gestorben. In der Menge etwa 50 Kilogramm Fisch, berichtet der ASG-Vorsitzende. Der Verein sei von Anwohnern informiert worden, dieser wiederum habe sofort das Ordnungsamt der Stadt Velen informiert. Da die Anwohner die ASG erst gegen 19 Uhr kontaktiert haben, habe das Ordnungsamt aber nur noch den Tod der zahlreichen Fische feststellen können.

Kleine Pfütze weißer Flüssigkeit im Kückelbach

„Es stand nur eine kleine Pfütze der weißen Flüssigkeit im Kückelbach. Oberhalb des Einlaufs Kückelbach lebten die Fische“, so Ludger Schlattmann. Die „weiße Brühe“ habe sich wohl bis zur Brücke Otert soweit verdünnt, dass hinter der Brücke flussabwärts die Fische auch überlebt hätten. Bleibe zu hoffen, dass in Zukunft nicht noch größere Mengen der weißen Flüssigkeit in die Aa eingeleitet werden, so Schlattmann.

Es war nicht das erste Mal, dass eine Verunreinigung des Gewässers für ein Fischsterben sorgte. Es war „diesmal genau wie beim großen Fischsterben im März 2013 wieder ab Velen Kückelbach flussabwärts bis Ramsdorf Brücke Otert-Tenk“, berichtet der Vorsitzende. Der Vorstand des Vereins hat Anzeige erstattet.

Meldungen kamen für Untersuchungen zu spät

Das sei am frühen Sonntagnachmittag geschehen, wie Polizeisprecher Frank Rentmeister am Montag auf Anfrage mitteilte. „Da bringt es dann nicht mehr viel, Gewässerproben zu nehmen“, so Rentmeister. „Da macht man nicht mehr viel.“

Ähnliches sagte auch Heinz Große-Onnebrink vom Ordnungsamt der Stadt Velen. „Es ist schwierig, da jetzt einen Täter zu ermitteln. Das war ein zeitlich begrenztes Ereignis.“ So etwas dürfe nicht passieren, so Große-Onnebrink weiter. „Aber präventiv können wir da nichts tun. Wir können Gewässer ja nicht abdecken. Wir haben keinen Zugriff.“ Bei entsprechenden Hinweisen überprüfe das Ordnungsamt, ob die Verunreinigung aus einem Kanal gekommen sei, um den Schaden möglichst zu begrenzen und womöglich einen Täter zu ermitteln. Das sei hier nicht der Fall gewesen. „Ich kann zu dem konkreten Fall nichts sagen“, so Große-Onnebrink. „Auch nicht, ob es Absicht oder vielleicht Unbedarftheit war.“

Die ASG Ramsdorf hat die Stadt Velen gebeten, die Einleitstellen am Kückelbach und Thesingbach in die Aa nochmal genau zu überprüfen. Diese seien leicht am hellen Belag am Boden der Kanalrohre zu erkennen.

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