Tornados in NRW: Luftbilder zeigen Ausmaß der Zerstörung - „Ich habe Menschen weinen sehen“
Unwetter
Nach den Tornados in NRW ist die Zerstörung vor allem in Lippstadt und Paderborn groß. Das zeigen nun veröffentlichte Bilder. Ein Kirchturm wurde komplett abgerissen.
Jüngste Luftbildaufnahmen zeigen das ganze Ausmaß der Zerstörung nach den Tornados in Paderborn und Lippstadt. Neben zahlreichen Dächern und Fassaden war unter anderem auch die mehrere hundert Jahre alte und unter Denkmalschutz stehende Kirche St. Clemens in der Lippstädter Gemeinde Hellinghausen (Kreis Soest) am vergangenen Freitag durch das Unwetter schwer beschädigt worden.
Die Kirchturmspitze, die laut Küster Paul Dirkwinkel noch aus dem 9. Jahrhundert stammte, war durch den Tornado abgebrochen, herabgestürzt und vollkommen zerstört worden. Aus der Luft sieht man ein großes rechteckiges Loch.

Küster Paul Dirkwinkel steht auf dem Kirchturm der katholischen Kirche St. Clemens im Ortsteil Hellinghausen in Lippstadt. © picture alliance/dpa
„Ich habe Menschen weinen sehen, als sie vor der Kirche standen“, sagte Dirkwinkel am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Traukirche war nach mehreren Zerstörungen im Laufe der Jahrhunderte in seiner jetzigen Form 1780 neugebaut und ein Jahr später eingeweiht worden.

Glassplitter und die Türgriffe eines gläsernen Windfangs liegen in der katholischen Kirche St. Clemens im Ortsteil Hellinghausen in Lippstadt. © picture alliance/dpa
Küster in Lippstadt: „Wir müssen Geduld haben“
Auch das Dach des Kirchenschiffs wurde beschädigt, ist aber inzwischen notdürftig abgedichtet worden. Trotz des jüngsten Regens sei dort „Gott sei Dank“ kein Wasser eingedrungen, berichtete der Küster.

Küster Paul Dirkwinkel fotografiert die katholische Kirche St. Clemens im Ortsteil Hellinghausen in Lippstadt mit seinem Handy. © picture alliance/dpa
Geplant sei, den abgebrochenen Kirchturm am Boden wieder originalgetreu aufzubauen und dann auf die Kirche zu hieven. Aber das werde sicher einige Zeit dauern, meinte Dirkwinkel. „Es nützt ja nichts. Ich denke, da müssen wir Geduld aufbringen.“
dpa