Kaum noch einen Pfifferling gaben die meisten der mitgereisten HSC-Fans auf ihr Team zum Pausenpfiff. Der Grund: Zu diesem Zeitpunkt lag der Fußball-Westfalenligist aus Holzwickede in Obersprockhövel bereits mit 0:2 zurück. Und das ausgerechnet durch zwei Treffer in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts.
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Westfalenliga 2
SC Obersprockhövel − Holzwickeder SC
2:3 (2:0)
Ein Rückstand, der dem Spielverlauf indes kaum gerecht wurde, weil sich beide Teams bis zum Ende der regulären ersten 45 Minuten kaum nennenswerte Möglichkeiten erarbeitet hatten. Es war lange Zeit kein gutes Spiel. Immerhin: Die Platzherren nutzten zwei Unsicherheiten der Gästedeckung durch Arber Berbatovci (45.) sowie Laurin Kamperhoff (45.+1) zu einer überraschenden 2:0-Führung.
Anschlusstreffer zum wichtigen Zeitpunkt
Das sollte sich in der zweiten Halbzeit gänzlich ändern, denn die Worte, die das HSC-Trainerteam in der Pause an die Mannschaft gerichtet hatte, die verfehlten ihre Wirkung nicht. Der Gast bewies nun eine tolle Moral. Die Partie war im zweiten Durchgang gerade einmal sechs Minuten alt, da schaffte Jan Nielinger nach einer Ecke zum psychologisch günstigen Zeitpunkt den wichtigen Treffer zum 2:1.
Ein Tor mit Signalwirkung, zumal Nielinger nach langer Verletzungspause zum ersten Mal in einem Meisterschaftsspiel für den HSC ins Schwarze traf.
Die Gäste witterten nun Morgenluft, nahmen ihrerseits das Heft des Handelns in ihre Hände. Der Erfolg sollte nicht lange auf sich warten lassen, denn Andreas Spais schaffte mit einem strammen Linksschuss nach gut einer Stunde Spielzeit den verdienten 2:2-Ausgleich. Der Auftakt zu einem offenen Schlagabtausch, in dem sich die Gäste von der Emscher die größere Anzahl an klaren Torchancen herausspielten: Eine diese Chancen nutzte Philipp Gödde (70.) mit einem wuchtigen Kopfball zur 3:2-Führung aus Gästesicht.
Die Obersprockhöveler forcierten in der Schlussphase dann noch einmal das Tempo. Ernsthaft geriet der HSC-Sieg allerdings nur noch einmal in Gefahr, als SCO-Stürmer Patrick Dytko in HSC-Keeper Torben Simon seinen Meister fand.
„Dass man zwei Gegentreffer so kurz vor der Halbzeit kassiert, gibt es nur selten. So etwas nenne ich Blackout. Das ist nicht unser Anspruch. In der zweiten Halbzeit waren wir mit dem Herz auf dem Platz, haben glücklich aber auch verdient gewonnen“, bilanzierte HSC-Coach Benjamin Hartlieb.
HSC: Simon - Müller, Busemann (31. Schettke), Spais (71. Kortenbusch), Gödde, Radojcic (58. Uzun), Nielinger, Majewski (82. Robinson), Ilic, Hiller (46. Macedo) Mc Leod
Tore: 1:0 Berbatovci (45.), 2:0 Kamperhoff (45.+1), 2:1 Nielinger (51.), 2:2 Spais (63.), 2:3 Gödde (70.)