TIU Rünthe erhebt schwere Vorwürfe „Das war ein schwarzer Tag für den Amateurfußball“

TIU Rünthe erhebt schwere Vorwürfe: „Das war eine schwarze Nacht für den Amateurfußball“
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TIU Rünthe hat mit dem 5:2-Sieg in Langschede eine neue Serie gestartet und beendet die Hinrunde als Aufsteiger somit auf einem guten fünften Rang. Trotz des klaren Sieges vom Sonntag erhebt der Coach schwere Vorwürfe in Richtung Schiedsrichter.

TIU Rünthe wirft Schiedsrichter „Einseitigkeit“ vor

„Das war ein schwarzer Tag für den Amateurfußball“, beginnt TIU-Trainer Nail Kocapinar, als er auf die Schiedsrichterleistung angesprochen wird und begründet dann: „Der wollte das Spiel komplett kaputtmachen und wir wurden von ihm auseinandergenommen.“ Gemeint war damit der Unparteiische Andreas Lehmkuhl, der für das Spiel zwischen dem SV Langschede und TIU Rünthe angesetzt war.

Nail Kocapinar ließ seinen Frust auch bei Facebook raus.
Nail Kocapinar ließ seinen Frust auch bei Facebook raus. © Facebook

„So macht es keinen Spaß und das hat nichts mit Fußball zu tun. Wir wollen doch alle eigentlich nur Fußball spielen“, wirkte Kocapinar schon fast verzweifelt und erklärt: „Die kleinsten Fouls waren direkt Gelb. Es wurde alles aufgenommen und jeder kann das nachschauen.“

In der 38. Spielminute musste der erste TIU-Akteur vom Feld. Umut Kodaman unterband einen Angriff des SV Langschede und sah dafür die Gelbe Karte. Anschließend fragte dieser beim Schiedsrichter nach und bekam dafür die Ampelkarte. Als das Spiel bereits entschieden war, durfte auch Batuhan Gür vorzeitig den Platz verlassen. „Wir bekommen zwei Platzverweise gegen uns und auf Nachfrage konnte der Schiedsrichter nicht erklären, wieso. Das war an Einseitigkeit nicht zu überbieten“, schrieb Kocapinar am Sonntagabend noch in den sozialen Medien und ergänzte den Post aber auch mit einem Lob an seine Mannschaft: „Wir sind stolz auf euch Jungs.“

SV Langschede stützt die Schiedsrichterentscheidungen

Anders äußerte sich jedoch Benjamin Gottstein, inzwischen Ex-Trainer des SV Langschede, für den es gegen Rünthe etwas überraschend das letzte Spiel als SVL-Coach war: „Das Verhalten vom Gegner war einfach asozial. Es kamen Beleidigungen von außen und das gesamte Benehmen ist eine Unart und Frechheit.“

Tatsächlich kassierte TIU Rünthe insgesamt sieben Gelbe Karten und zwei Ampelkarten. In der Fairnesstabelle der Kreisliga A2 Unna-Hamm liegt Rünthe mit einer Strafenquote von 4,86 Punkten auf dem letzten Platz. Sollte es so bleiben und zur neuen Saison wieder ein Team in die Kreisliga A1 Unna-Hamm wechseln müssen, dann würde TIU damit strafversetzt.

Kapitänsregel offenbar noch nicht bei TIU Rünthe angekommen

Während die Feldverweise für Nail Kocapinar nicht nachvollziehbar waren, sah Gottstein das ebenfalls anders: „Der Schiedsrichter hat ruhig und gut gehandelt. Beide Gelb-Roten Karten waren aus meiner Sicht auch verdient.“ Zur Erinnerung: Seit der Saison 2024/25 dürfen nur noch die jeweiligen Kapitäne beider Teams während des Spiels mit dem Schiedsrichter interagieren, vorausgesetzt sie sind Feldspieler. Torhüter dürfen nicht mit dem Schiedsrichter sprechen - auch nicht, wenn sie die Kapitänsbinde tragen. Eine Regel, die bei den TIU-Spielern offenbar noch nicht richtig angekommen ist.

Auf Nachfrage beim Schiedsrichterobmann Thorsten Milde beantwortete dieser die Anschuldigungen wie folgt: „Wir werden uns dazu nicht äußern und wollen keinen Wirbel eröffnen.“ Sowohl für Rünthe als auch für Langschede steht nun ein spielfreies Wochenende an, ehe es dann zum ersten Spieltag der Rückrunde weitergeht. Der SV Langschede empfängt dann zum Derby den SV Frömern und TIU reist zum BSV Heeren und wird dort auf Gür und Kodman verzichten müssen.